Jetzt packt US-Bob-Star Humphries aus!
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Verdacht auf illegale Drogen?Hier wird das US-Bob-Team am Schweizer Zoll festgehalten

Kokain-Affäre am Schweizer Zoll
Jetzt packt US-Bob-Star Humphries aus

Bei der Reise an den Bob-Weltcup in St. Moritz werden die Bob-Amerikanerinnen Kaillie Humphries und Lolo Jones an der Grenze gestoppt. Aber weder wegen Kokain noch wegen fehlenden Dokumenten.
Publiziert: 19.01.2021 um 13:30 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 14:54 Uhr
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Monobob-Premiere: Die Amerikanerin startet mit dem Ein-Person-Schlitten.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Als sie in St. Moritz ganz oben auf dem Podest steht, ist Kaillie Humphries (35) mit der Schweiz wieder versöhnt! Nach ihrem Triumph beim ersten Start in der neuen Monobob-Klasse kann die zweifache Olympiasiegerin und vierfache Gesamtweltcup-Gewinnerin wieder darüber schmunzeln, was ihr sechs Tage zuvor bei der Einreise in die Schweiz passiert ist.

Am Schweizer Zoll in Thayngen SH werden Humphries und Anschieberin Lolo Jones (38) über zwei Stunden aufgehalten. Die ehemalige Weltklasse-Leichtathletin und Humphries berichten in ihren Instagram-Storys darüber und schreiben, dass die Grenzbeamten ihr Muskelaufbaumittel Kreatin für die illegale Droge Kokain halten würden.

Kokain-Scherz von Lolo Jones

Natürlich gehts in Wahrheit nicht um weisses Pulver. «Nein, sie haben zu keiner Sekunde gedacht, dass wir Kokain dabei haben. Das war ein Scherz von Lolo Jones. Es ging um die Frachtpapiere», sagt Humphries in St. Moritz zu BLICK.

Von diesem Sachverhalt redet letzte Woche bereits Tabea Rüdin, die Mediensprecherin der Eidgenössischen Zollverwaltung: «Sie hatten für ihre Sportgeräte die nötigen Zolldokumente nicht dabei.»

Doch das lässt der US-Bob-Star so nicht gelten! «Es ging um die Transportpapiere der Bobs von Nordamerika nach Europa. Aber wir hatten diese dabei, einfach virtuell auf dem Handy», sagt Humphries im Engadin, «in den letzten 18 Jahren habe ich nie Probleme bekommen. Bisher war die virtuelle Version für jeden Zöllner in jedem Land für mich und alle anderen Teams okay. Aber diesmal war es in meinem Fall und für meinen Zollbeamten nicht okay. Er wollte es auf Papier haben.»

Ärger wegen Frachtpapieren der Bobs

Die Amerikanerin schildert, dass die physischen Frachtdokumente bei der Logistikfirma in München bei den Übersee-Containern deponiert geblieben sind, weil die Schlitten wieder auf demselben Weg zurückgeschickt werden. «Es gab deshalb viel Ärger und Theater. Auch um sicherzustellen, dass wir mit der virtuellen Version wieder nach Deutschland ausreisen dürfen. Ich habe wohl einen Zöllner erwischt, der ganz neu im Dienst ist», sagt Humphries zu BLICK.

Aber eben: Spätestens nach ihrem Monobob-Sieg («eine tolle Herausforderung, dass wir Frauen nun auch zwei Disziplinen haben!») ist die Bob-Legende nicht nachtragend. «Solche Sachen gehören zum Reisen dazu. Speziell während der Corona-Pandemie, wo nun neue Regeln gelten und alle vorsichtiger sind. Ich habe Verständnis, dass sie am Zoll für die Sicherheit ihres Landes sorgen und schauen, dass alles seine Ordnung hat.»

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