Das Schweizer Bob-Kader schwitzt gerade im Sommer-Trainingslager, als es die Athletinnen und Athleten erfahren: Rico Peter (40) wird nicht mehr ihr Ansprechpartner sein, wenn die neue Saison startet.
Der frühere Weltcup-Pilot hat nach Blick-Informationen bei Swiss Sliding seine Kündigung eingereicht. Auf Anfrage bestätigt Geschäftsführer Roger Clavadetscher den Abgang. Peter nimmt ein Jobangebot aus der Privatwirtschaft an. Für den Verband ist die Kündigung ein harter Schlag: Peter war eine Art Bob-Mastermind.
Der Aargauer war als Bob-Sportchef und Eistrainer ein enger Vertrauter für die Weltcup-Piloten wie Michael Vogt (26). Aber Peter arbeitete auch massgeblich an der Zukunft des Schweizer Bobsports mit.
Federführend beim neuen Bobbau-Projekt
Beim verwegenen Projekt namens «Neos», mit einem in der Schweiz konstruierten und gebauten Schlitten wieder an die Weltspitze zurückzukehren und die übermächtigen Deutschen anzugreifen, drehte sich vieles um Peter als Ansprechperson und Testpilot.
Der Verband arbeitet nun mit Hochdruck an einer Nachfolgelösung. Peters Abgang ist ein weiterer in letzter Zeit. Letztes Jahr verliess Leistungssportchefin Fabienne Meyer den Verband. Nachfolgerin wurde die frühere Skeleton-Vizeweltmeisterin Marina Gilardoni.
Bei Nachwuchschef Dominik Scherrer beendete Swiss Sliding selber das Mandat – die mittlerweile als Ersatz eingestellte Elfje Willemsen (39) ist eine frühere Bobfahrerin aus Belgien, sicher eine eher exotische Wahl. Bei der Nachfolge von Peter mag es allerdings keine Experimente leiden.