Bob-Olympiasieger erlebt Corona-Horror
«Habe mich meinem eigenen Tod noch nie so nahe gefühlt»

Bob-Gigant Alexander Kopacz kämpfte verzweifelt gegen den Corona-Tod. Er überlebte nach bangen Tagen – und legt sich nun mit Masken-Gegnern an.
Publiziert: 27.04.2021 um 13:25 Uhr
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Bob-Olympiasieger Alexander Kopacz (l., daneben Pilot Justin Kripps) kämpfte wegen einer Corona-Erkrankung gegen den Tod.
Foto: Toronto Star via Getty Images

Er ist 1,95 Meter gross und bringt normalerweise 112 Kilogramm geballte Power in den Eiskanal. Alexander Kopacz ist ein Musterathlet. Doch eine Corona-Infektion fällte den Giganten urplötzlich. Der kanadische Bob-Olympiasieger kämpfte gegen den Tod.

Letzte Woche musste der 31-Jährige ins Universitätsspital in London, Ontario (Ka) eingeliefert werden. Er brauchte Sauerstoff und Unterstützung bei der Atmung. «Ich habe mich meinem eigenen Tod noch nie so nahe gefühlt. Es war schrecklich», sagt Kopacz der kanadischen Presse.

Der Bob-Anschieber von Justin Kripps weiss nicht, wie er sich mit Covid-19 angesteckt hat. Aber er weiss, dass es plötzlich sehr schnell ging. Die Symptome wurden schlimmer, das Fieber ging nicht mehr zurück, Hustenanfälle schüttelten ihn. Tagelang habe er nicht schlafen können. «Jeder Tag war gleich schlecht oder schlimmer als der vorangehende.»

Im Sauerstoffmangel begann sein Wille zu brechen

Am Mittwoch wurde er dann ins Krankenhaus eingeliefert. «Ich hatte grosse Angst», sagt Kopacz. Egal was die Ärzte auch unternommen hätten, es sei nicht besser geworden. Bis er schliesslich Sauerstoffmangel hatte. «Man verliert den Bezug zur Realität, der Wille beginnt zu zerbrechen», beschreibt Kopacz seinen Kampf gegen diesen «unsichtbaren Gegner».

Zwei Tage nach der Einlieferung sei er dann mit dem Antikörper Tocilizumab behandelt worden. So habe er Stück für Stück wieder selber beginnen können zu atmen, das Fieber ging runter und der Husten wurde weniger.

«Die Masken-Gegner sind ein Witz»

Kopacz, der 2018 im Zweier den Weltcup und Olympia-Gold in Pyeongchang holte, ist jetzt auf dem Weg der Besserung. Einige Tage wird er noch im Spital bleiben müssen. Über die möglichen Langzeitfolgen seiner Erkrankung macht er sich (noch) keine Gedanken. «Der einzige Langzeiteffekt mit dem ich glücklich bin ist, dass ich leben werde.»

Zu denken geben ihm vielmehr um die Leute, die sich nicht an die Corona-Regeln halten. Kopacz: «Das alles ist kein Witz. Das einzige, was ein Witz ist, sind Leute, die nicht an die Wissenschaftler glauben. Die Masken-Gegner sind ein Witz und eine absolute Gefahr für die Gesellschaft.» (sme)

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