«Murray River Open» heisst eines der ATP-250er-Events, die im Vorfeld der Australian Open gespielt werden. Zum Warmlaufen sozusagen. Mit dabei: der top-gesetzte Stan Wawrinka (ATP 18), der erst nach seinem Freilos startet. Und der es bitter nötig hat, den Motor langsam auf Touren zu bringen.
Der 35-jährige Romand hatte sich mit Corona infiziert. Über die Weihnachtszeit. Und es habe ihn hart getroffen, sagt er in Australien. Zwei Wochen lang sei er «out of order» gewesen, habe einige Wochen Symptome gezeigt. Die akribische Saisonvorbereitung war damit futsch. «Seitdem versuche ich, mich wieder in Form zu bringen», sagt er.
Der Australian-Open-Sieger von 2014 ist nun dabei, den Trainingsrückstand wieder aufzuholen. Er fühlt sich schon viel besser. Zum Glück war Stan – anders als Belinda Bencic und Henri Laaksonen, die ebenfalls in den nächsten Tagen im Einsatz sind – auf einem Flieger, der «clean» war, und konnte neben gemässigter Hotel-Quarantäne täglich in Melbourne auf den Court.
«Virus kann sehr weh tun»
Stan zeigt sich darüber äusserst dankbar und demütig: Er sei «wirklich glücklich, hier zu sein.» Der Ablauf seit seiner Ankunft sei bestens organisiert gewesen, lobt er – und zeigt viel Verständnis für die Behörden und die Turnier-Organisatoren, deren Land derzeit Covid-frei ist, was auch so bleiben soll. «Wir Spieler wollen da nicht kommen und die Entwicklung gefährden», so Wawrinka. «Wir passen uns an und sind froh, hier Tennis spielen dürfen.» Zudem wisse er nun aus eigener Erfahrung: «Das Virus kann einem sehr wehtun und es ist wichtig, vorsichtig zu sein.»
Umso wichtiger sei es, den Moment zu geniessen. Im Wissen, dass auch seine Karrierejahre gezählt sind. «Ich hoffe, hier noch öfters dabei zu sein, aber in meinem Alter ist es wirklich schwierig zu sagen, was in ein, zwei Jahren passieren wird», sagt er weise. «Ich versuche also, das Jahr 2021 so viel wie möglich auszureizen.»