Lena Häcki-Gross (29) verpasst die erste Schweizer Biathlon-WM-Medaille der Geschichte um nur 1,4 Sekunden. Die Obwaldnerin wird im WM-Sprint über 7,5 km starke Vierte. Gold gewinnt die Französin Justine Braisaz-Bouchet (28) vor der Deutschen Franziska Preuss (30) und der Finnin Suvi Minkkinen (30).
Obwohl die Bedingungen im Liegendschiessen bei Häcki-Gross mehr als schwierig sind und sie sich vor dem ersten Schuss viel Zeit nehmen muss, reagiert sie richtig und bleibt fehlerfrei. Das Gleiche gelingt ihr auch stehend. Am Ende fehlen Häcki-Gross 1,4 Sekunden zu Bronze und 1,6 Sekunden zu Silber.
Häcki-Gross' starke Leistung am Freitagnachmittag ist auch überraschend, weil sie in diesem Winter bisher nicht wie gewünscht auf Touren gekommen ist. Ihr bestes Resultat war ein 9. Rang im Sprint in Kontiolahti (Fi). Im bisher wichtigsten Wettkampf in dieser Saison trumpfte die 29-Jährige gross auf, wurde jedoch knapp nicht belohnt.
Nach Gratulationen der Schwester den Tränen nahe
«Es ist das beste Rennen meiner ganzen Saison. Ich habe eine solide Laufleistung gezeigt. Es war das Beste, was ich heute abliefern konnte. Aber es ist so bittersüss, dass es um diese 1,4 Sekunden nicht gereicht hat», sagt Häcki-Gross nach dem Rennen im Interview bei SRF. «Ich gebe noch nicht auf. Es gibt noch das Verfolgerrennen, das Einzelrennen, den Massenstart. Ich bin eine Kämpferin, ich werde nicht aufgeben. Es ist extrem gut für mein Selbstvertrauen, zu sehen, wie weit nach vorne es reicht.»
Kurz darauf ist Häcki-Gross den Tränen nahe. Grund: SRF schaltet die Schwester der Biathlon-Heldin zu. «Ich bin wirklich den Tränen nahe. Ich bin so unglaublich stolz auf sie. Auch wenn es leider wegen so wenig nicht gereicht hat, ist es trotzdem ein Sieg. Ich freue mich einfach, wenn ich sie in den Arm nehmen kann. Es war sehr nervenaufreibend, aber auch sehr schön.»