Biathletin Tiril Eckhoff (32) ist eine Ausnahmekönnerin. In ihrem Sport hat sie alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Die Norwegerin ist zehnfache Weltmeisterin, zweifache Olympiasiegerin mit der Mixed-Staffel und hat in der Saison 2020/21 den Gesamtweltcup für sich entschieden.
Doch nun steckt sie in einem Loch. Der Grund? Im vergangenen März infizierte sich Eckhoff beim Weltcupfinal mit dem Coronavirus. Das macht ihr bis heute zu schaffen. Anfang August kündigte sie deshalb eine längere Pause an. «Die Gesamtbelastung war eine Zeit lang zu gross, daher brauche ich etwas mehr Zeit, um mich zu erholen. Die letzten Jahre haben viel gekostet.» Der Plan, im Oktober zum Trainingslager der Norwegerinnen zu stossen, wurde unlängst verworfen.
Probleme kehrten zurück
«Jetzt zählt nicht nur der Sport, sondern dass es Tiril im normalen Leben gut geht», sagt ihr Trainer Patrick Oberegger (44) gegenüber dem norwegischen Sender TV2. Sie habe eine Zeit lang grosse Fortschritte gemacht, dann kehrten die Probleme zurück. Wichtig sei deshalb, dass sie genug Zeit bekomme, um gesund zu werden.
Eckhoff leidet nach ihrer Corona-Erkrankung unter Schlafstörungen, die mit Tabletten behandelt werden, und weiteren gesundheitlichen Problemen. «Ich habe nicht auf meinen Körper gehört», sagt die Biathletin gegenüber TV2. «Ich wollte den Menschen, die mir zur Seite gestanden haben, wirklich etwas zurückgeben, aber das konnte ich dann nicht mehr. Und danach habe ich eine kleine Lebenskrise gespürt.»
«Er ist fürsorglich»
Kurzzeitig dachte Eckhoff gar ans Karriereende. Doch diesen Gedanken verwarf sie wieder. Auch weil sie die Zeit bekommt, die braucht, um für eine Rückkehr bereit zu sein.
Nicht nur der Verband unterstützt Eckhoff. Auch ihr Verlobter Anund Lid Byggland (32) ist für sie da. Er sei wie ein Berg für sie. «Er ist fürsorglich, er ist brillant», sagt sie über ihn. Und er wird weiter an Eckhoffs Seite sein, damit sie hoffentlich bald wieder im Weltcup am Start stehen wird. Die neue Saison beginnt Ende November in Kontiolahti (Fi). (bir)