Nicht ein krachender Smash beendet diese Playoff-Halbfinal-Serie, sondern ein Diagonalpass zwischen dem Kantonsarzt von Baselland und dem Volleyball-Verband!
Doch der Reihe nach: Im Playoff-Halbfinal stehts zwischen Sm´Aesch Pfeffingen und Düdingen 1:1, als es am Mittwoch vor der dritten Partie zu positiven Corona-Fällen bei Pfeffingen kommt. Betroffen sind vier Spielerinnen und zwei Personen aus dem Staff. Der Kantonsarzt schickt darauf das ganze Team in Quarantäne.
Also finden wie im Eishockey, Fussball oder Handball die Spiele einfach später statt? Nein. Der Volleyball-Verband hat extra für die Playoffs eine Weisung eingeführt, dass allfällige Quarantänen den sofortigen Abbruch der Serie bedeuten.
Düdingen steht plötzlich im Final
Also werden zwischen Pfeffingen und Düdingen die beiden ausgetragenen Partien gewertet. Da diese 3:0 und 0:3 endeten, werden die einzelnen Punkte herangezogen: Düdingen hat in den sechs Sätzen drei Pünktchen mehr geholt – und zieht damit in den Final ein.
Was für ein brutaler Reglements-Hammer für Sm´Aesch Pfeffingen! Dieses Volleyball-Team wird von einem Corona-Fluch verfolgt. Schon letztes Jahr beim Abbruch der danach nicht gewerteten Meisterschaft war die Equipe von Trainer Andi Vollmer Leader. In diesem Jahr gewannen die Baslerinnen wieder die NLA-Quali und waren klare Favoritinnen auf den Titel.
Doch jetzt stoppt wieder Covid-19 die Jagd auf den ersten Meistertitel der Klubgeschichte. Geschäftsführer Fabio Back: «Das ist unfassbar bitter. Vor allem, weil wir die ganze Saison bisher keinen einzigen Corona-Fall hatten. Es ist schade, dass es nicht wenigstens ein einzelnes Entscheidungsspiel gibt. Das hätte am 28. März stattfinden können.»
Verband gab Klubs Mitspracherecht
Eine flexible Lösung statt Serienabbruch? Beim Verband tönt es anders. Die Playoff-Weisungen für Quarantänefälle seien auf Wunsch der Klubs für mehr Planungssicherheit gemeinsam ausgearbeitet worden, da durch die SRF-Livespiele und das international vorgegebene Saisonende bis 18. April der Playoff-Terminkalender eng ist.
Spielbetriebsleiter Alessandro Raffaelli zu BLICK: «Uns ist völlig bewusst, dass der nun eingetretene Fall sportlich keine befriedigende Lösung ist. Aber die Weisungen wurden gemeinsam mit den Klubs ausgearbeitet. Alle Vereine waren frühzeitig darüber informiert, was wann und wie eintritt.»