Unihockey-Nationalspieler Patrick Mendelin (34) erlebt gerade wilde Tage. Der Baselbieter ist vor kurzem zum zweiten Mal Vater geworden. Am Samstag könnte er zum zehnten Mal Schweizer Meister werden – mit einem Team, für das er eigentlich gar nicht mehr spielt.
Das kommt so: Mendelin, einst mehr als zehn Jahre unter Vertrag bei Wiler-Ersigen, ist mittlerweile Spieler und General Manager bei Unihockey Basel Regio, hat den Verein in den letzten Jahren aufgebaut. Nachdem die NLB-Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden musste, ging er Anfang Jahr zu Wiler zurück, dem Klub, mit dem er bereits 9 Titel holte. «Ich muss trainieren und spielen, schon nur wegen der Nati», sagt Mendelin. «Darum war für mich schnell klar, dass ich für einen A-Klub antrete.»
Der Meistertitel – und dann der Aufstieg in die NLA?
Weil in Basel im November und Dezember kaum trainiert wurde, habe er zu Beginn etwas Anlauf gebraucht. «Ich sehe mich im Moment bei 75, 80 Prozent», sagt der Schütze von 7 Playoff-Toren. «Es war ein ziemlicher Steigerungslauf in dieser Saison.» Die Krönung wäre, logisch, Titel Nummer 10 zum Abschied, bevor es nächsten Herbst in Basel weitergeht. Die Mission dort: Aufstieg in die NLA.
Aber auch auf der anderen Seite gibt es einen, der sich einen grossen Abgang wünscht: Manuel Maurer (27), bei der letzten WM Mendelins Linienkollege in der Nati. Er wechselt im Sommer zu Växjö nach Schweden. «An den Abschied denke ich noch nicht», sagt er zwar.
«Wir haben unser TV-Spiel immer gewonnen»
Ein gutes Omen könnte dieser aber dennoch sein: 2018 verliess er Köniz bereits einmal in Richtung Växjö – prompt gabs zum Abschied den Meistertitel. «Die Ausgangslage ist ähnlich», sagt Maurer, in den Playoffs bester Vorbereiter bei Köniz (11 Assists), vor dem Spiel am Samstag (SRF 2 live, 16.50 Uhr). «Ein paar Vorzeichen waren es zuletzt auch, wir haben zum Beispiel jedes unserer TV-Spiele in Winterthur gewonnen. Ich gehe mit einem guten Gefühl in den Superfinal.»
Zudem hat man in dieser Saison alle drei Duelle gegen Wiler gewonnen. «Das hilft nicht unbedingt. In einem einzigen Spiel kann viel passieren. Wer im Superfinal steht, kann Meister werden, beide Teams haben das Zeug dazu.» Nur einer aber wird seinen Abschied so vergolden können, wie er sich das wünscht.