Was war das denn? Super-Turnerin Simone Biles (24) sorgt bei den US Classics in Indianapolis (USA) für staunende, ja gar für schockierte Gesichter. Die Amerikanerin wagt 18 Monate nach ihrem letzten Wettkampf am Pferd einen «Yurchenko Double Pike», also einen Sprung, den man so von einer Frau noch nie im Ernstkampf gesehen hat.
Biles meistert den Sprung vorzüglich, landet sicher und erhält die Note 16.00 – klar, dass sie die US Classics locker gewinnt. «Mit diesem Sprung hat Simone die Augen vieler Menschen geöffnet. Denn es gab nicht viele, die glaubten, dass so etwas für eine Frau möglich ist», sagt ihre Trainerin Cecile Landi gegenüber «60 Minutes».
«Ein sehr gefährlicher Sprung»
Tatsächlich gilt der «Yurchenko Double Pike» als äusserst gefährlich. «Was Angst macht, ist die Tatsache, dass man sich verletzen kann. Landest du zu früh, kannst du deine Fussgelenke verletzen... Es ist ein sehr gefährlicher Sprung», erklärt Landi.
Biles selbst macht kein grosses Tamtam um ihren Wundersprung. Kurz nach ihrem Coup bemängelt sie, dass sie «bei der Landung etwas nervös» gewesen sei.
Doch kein Rückritt nach Olympia 2021?
Dass Biles an diesem Zeitpunkt ihrer Karriere noch solch ein Risiko eingeht, erstaunt einerseits. Denn: Sie ist nicht nur vierfache Olympiasiegerin und 19-fache Weltmeisterin, sondern würde in Tokio wohl auch ohne den «Yurchenko Double Pike» problemlos Gold holen. Dass sie es dennoch wagt, ist typisch für die 1.42 m grosse Athletin – sie verschiebt die Grenzen in ihrem Sport seit Jahren.
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Ob Biles den Sprung in Tokio zeigen wird, ist noch unklar. Sogar ihr angekündigten Rücktritt ist noch nicht in Stein gemeisselt. Zuletzt sprach sie davon, vielleicht doch bis Paris 2024 weiter zu turnen. «Zuerst liegt der Fokus auf diesem Jahr. Dann schauen wir mal weiter», so Biles.