«History!» Das ist Geschichte, schreibt Simone Biles (23) voller Freude auf Instagram, als die Wahl von Joe Biden zum neuen US-Präsidenten und von Kamala Harris als Vizepräsidentin feststeht.
Die amerikanische Turn-Queen hatte sich bereits im Wahlkampf für Donald Trumps Gegenspieler stark gemacht. Doch die Freude über Bidens Wahl passt nicht allen. Biles kassiert einen regelrechten Shitstorm in den sozialen Medien. Aber die erfolgreichste WM-Turnerin aller Zeiten wehrt sich. Die 23-Jährige schreibt auf Twitter: «Wer meinen sexuellen Missbrauch mit dieser Wahl vergleicht, ekelt mich an!»
Der Hintergrund, warum die vierfache Olympiasiegerin so heftig reagiert? Sie gerät in einen Shitstorm, weil auf Social Media viel Kritik auf die Turnerin einprasselt, sie könne als Opfer von sexuellem Missbrauch nicht Joe Biden unterstützen – da dem Demokrat ebenfalls bei einem Fall aus den 90er Jahren sexuelle Belästigung vorgeworfen wird.
Parallelen zu Turn-Arzt Nassar?
Es ist Bidens ehemalige Assistentin Tara Reade, die ihm einige Monate vor den Wahlen Belästigung vorgeworfen hatte. Weitere Stimmen beschuldigen den nun gewählten Trump-Nachfolger, Frauen in der Öffentlichkeit beschimpft zu haben. Biden hat die Vorwürfe allesamt zurückgewiesen.
Bei Biles' Fall hingegen sitzt der Täter im Knast. Der frühere Arzt der US-Turnerinnen, Larry Nassar, ist als Serien-Sexualstraftäter im Umfeld der Spitzensportlerinnen zu 300 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Biles gehörte zu den wichtigsten Zeugen.
Dass sie nun wegen der vermeintlichen Parallelen zwischen Nassar und Biden tagelang teilweise obszöne Mitteilungen erhält, sie dürfe den Politiker nicht unterstützen, brachte nun Biles auf die Palme. Sie erhält aber auch Zustimmung. US-Hammerwerferin Gwen Berry antwortet ihr: «Deshalb hasse ich diese verdammte Welt… Tut mir leid, dass du dich mit dieser Scheisse abfinden musst. Sei einfach weiter mutig. Du bist eine Inspirationsquelle für so viele Menschen.»