Startschuss für die Kunstturn-EM in Basel. Die Frauen – 109 Athletinnen aus 32 Nationen – kämpfen sich durch die Qualifikation. Das Ziel: Wer zu den besten 24 im Mehrkampf gehört, darf am Freitag im Final starten. In die Gerätefinals vom Wochenende schaffen es die jeweils besten Acht an Boden, Sprung, Schwebebalken und Stufenbarren.
Die Schweiz startet mit vier Athletinnen, den beiden Debütantinnen Anina Wildi (18) und Lilli Habisreutinger (16) sowie Stefanie Siegenthaler (22) und unserem Aushängeschild Giulia Steingruber, auf der in der von Fans freien St. Jakobshalle alle Hoffnungen liegen. Schon neun EM-Medaillen hat die 27-jährige Gossauerin gesammelt, fünf davon aus Gold.
Und Steingruber enttäuscht bis jetzt auch 2021 nicht. Frei nach dem Motto «das Beste kommt zum Schluss» startet sie am Abend in der letzten von vier Subdivisionen und behält sich nach verhaltenem Start am Stufenbarren, ihrem schwächstem Gerät und am Schwebebalken die guten Übungen für das Ende auf.
Am Boden gelingt Giulia dann eine spektakuläre und ausdrucksstarke Vorstellung mit gutem Ausgangswert (5,3), für die sie mit 13,466 Punkten belohnt wird. Das ergibt Platz 5 und reicht locker für den Final am Sonntag.
Am Sprung, mit dem sie schon dreimal Europameisterin wurde, braucht es für die Final-Quali einen Punkteschnitt von 13,516. Den schafft Giulia auch heute noch spielend. Mit ihrem erster Sprung, einem hohen Tschussowitina mit fast perfektem Stand (15.033) und dem zweiten, einem gestreckten Jurtschenko (13.866) erarbeitet sie sich im Schnitt 14.499 Punkte. Das gibt Schlussrang 3! Im Final am Samstag wäre das wieder eine Medaille...
Insgesamt hamstert Steingruber 53,299 Punkte im Mehrkampf. Das ergibt Platz 10, womit sie souverän den Finaleinzug schafft. Zum Vergleich: Die Siegerin der Qualifikation, die Russin Angelina Melnikowa räumt 55,991 Punkte ab. Für die anderen drei Schweizerinnen reicht es leider in keinen Final.
