Kommentar zu Federers Niederlage in Genf
Zu wenig Matchpraxis, zu wenig Zeit

Dass Roger Federer in Genf bereits ausgeschieden ist, das ist ernüchternd. Nun aber hat der Maestro nur wenig Zeit, um sich für die bevorstehenden Grand Slams vorzubereiten. Wohl zu wenig, meint Blick-Reporterin Cécile Klotzbach.
Publiziert: 18.05.2021 um 21:29 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2021 um 10:48 Uhr
Blick-Reporterin Cécile Klotzbach.
Cécile Klotzbach

Roger Federers Mini-Comeback in der Schweiz ist vorbei, bevor es Fahrt aufnehmen konnte. Das ist ernüchternd – für die Fans, für das Turnier und vor allem für ihn selbst. Er wird sich jetzt mit seinem Team zusammen setzen, Positives und Negatives aus den knappen zwei Stunden in Genf abwägen und entscheiden, wie es in den Tagen bis Roland Garros weitergeht.

Das Positive ist schnell gesagt: Sein Körper scheint parat, das harte Training der letzten Monate hat sich zumindest im Fitness-Bereich ausgezahlt. Der 39-Jährige fühlt sich wesentlich besser, als nach den beiden Matches beim ersten Comeback in Doha, wo es «nach zwei Stunden prekär» wurde.

Nur hat Federer nun leider keine Ernstkämpfe mehr, in denen er sein gute Form ausspielen kann. Womit wir beim Negativen wären. Nach einjähriger Pause bräuchte Roger dringend die Praxis in Ernstkämpfen und im hektischen Turnieralltag, wenn er an den bevorstehenden Grand Slams nicht nur eine Nebenrolle spielen will.

Das wäre seiner nicht würdig, wird aber in Roland Garros kaum vermeidbar sein. Da ist er selbst realistisch: «Wie könnte ich über einen Sieg in Paris reden? Ich kenne meine Eingeschränktheit.»

Zum Glück ist der Sand-Event ja nicht sein Hauptziel, sondern die Grassaison, die über Halle und vielleicht ja auch kurzfristig über Stuttgart nach Wimbledon führt. Allerdings ist der Weg in seinen persönlichen Garten Eden nur noch kurz. Und es bleiben darauf nur noch wenig Chancen, sich mit Top-Spielern messen zu können, um für Nadals oder Djokovics gewappnet zu sein. Wohl zu wenig.

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