Dominic Stricker (18) feiert ATP-Debüt in Genf
Mit Federer-Tipps in den wichtigsten Match der Karriere

Der 18-jährige Dominic Stricker greift in Genf bei seinem ersten ATP-Turnier gegen Marin Cilic an. Bewaffnet wurde er dafür mit vielen guten Federer-Tipps.
Publiziert: 15.05.2021 um 19:17 Uhr
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2020 durften sich die Schweizer Junioren Leandro Riedi, Jérôme Kym und Dominic Stricker (v.l.) in Dubai mit Roger Federer auf die Australian Open vorbereiten.
Foto: Instagram
Cécile Klotzbach

Dominic Stricker dürfte gerade etwas nervös sein. Beim Schweizer ATP-Turnier in Genf feiert der 18-Jährige am Montag seine Premiere bei den Grossen. Leider nicht vor üblicher Kulisse auf einem mit Fans gefüllten Centre Court – in Genf sind wegen der Corona-Pandemie nur rund 100 Zuschauer am Platz zugelassen. Dafür trifft er gleich bei seinem wichtigsten Match der Karriere auf ein grosses Kaliber, das erst noch ein US-Open-Sieger ist: Marin Cilic.

Der 32-jährige Kroate ist derzeit nur 43. der Weltrangliste – damit aber doch 378 Ränge höher klassiert als der Berner ATP-Debütant. Strickers Plan: «Ich werde mein Bestes geben und versuchen, seine Aufschläge zurückzubringen. Und es ist wichtig, dass ich auch meine Service-Games durchbringe.»

Um das zu schaffen, hat er sich persönliche Tipps eines anderen Grossmeisters zu Herzen genommen. Bei mehreren Trainings mit Roger Federer – 2020 vor den Australian Open und zuletzt drei Wochen im Februar in Dubai – wurde er damit munitioniert. «Roger hat mir gesagt, ich solle mehr an meinem Aufschlag arbeiten, was ich dann natürlich gemacht habe», verrät Stricker einen von vielen Ratschlägen.

Federer-Hilfe eine Riesen-Ehre

Die Umsetzung gelang dem Junioren-Sieger der vergangenen French Open gleich nach dem letzten Dubai-Camp, als er im März beim Challenger in Lugano sein erstes Turnier auf der Professional Tour gewann. Und prompt darf er nun dank einer Wildcard in Genf den zweiten grossen Schritt auf der schwierigen Hürde vom Junioren- zum Profi-Tennis machen.

Dabei auf die Hilfe des grossen Maestros zählen zu können, der ihm zudem auch dieser Tage in Genf als Top-Gesetzter des Turniers über den Weg läuft, sei freilich eine riesige Ehre. Dazu könne er nicht nur auf dem Platz, sondern auch für die Organisation und Planung daneben durch viele Gespräche profitieren. «Sich mit Roger vorzubereiten, ist immer wieder was ganz Tolles, ich lerne so viel und bin mir meines Glücks sehr bewusst», sagt Stricker, der stolz darauf ist, auch schon einige Trainings-Games gewonnen zu haben. «Es gab schon oft ausgeglichene Sätze», sagt er lächelnd, «aber der Ernstkampf dürfte dann doch was ganz anderes sein.» In diesem traue er Federer, der nach einem Freilos am Dienstag sein Comeback auf Genfer Sand geben wird, auch diese Woche sehr viel zu. «Er scheint mir wieder sehr fit zu sein.»

«Roger sagt, ich solle es geniessen»

Was traut er sich nun selbst im Kreise der Tennis-Giganten zu? «Ich fühle mich gut auf dem Platz, habe auch schon ein paar Spieler um die Top 100 geschlagen», sagt er. Im Wissen, dass ihm dennoch ein viel härterer Wind entgegenwehen wird. Weil die Spieler generell körperlich weiter und mental stärker als die oft wankelmütigen Junioren sind.

Das musste übrigens auch Federer bei seinem eigenen ATP-Debüt 1998 erfahren. Beim sicherlich ebenfalls nervösen ersten Auftritt am Heimturnier in Gstaad zahlte er damals als knapp 17-jährige Nummer 702 der Welt gegen den Argentinier Lucas Arnold Ker Lehrgeld (4:6, 4:6). Aber die Enttäuschung darüber scheint sich in der Erinnerung verflüchtigt zu haben – hat Roger doch auch dazu einen Tipp für Dominic: «Er sagte mir, ich solle jede Minute auf dem Platz einfach geniessen. Das werde ich bestimmt machen!»

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