Es ist wie beim kindlichen Spiel mit dem «Margrittli»: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht. Das Rätsel bei den Fans von Roger Federer lautet: Er spielt wieder, er spielt nicht mehr. Es herrscht Ungewissheit. Obwohl er noch für zwei Turniere angemeldet ist: in zwei Wochen beim Laver Cup in London und Mitte Oktober bei den Swiss Indoors in Basel.
Der Plan war simpel wie sinnvoll. Beim Schauturnier in London kann Federer dosiert wieder einsteigen. Das Doppel mit Rafael Nadal wurde früh angedeutet, wahrscheinlich wird er mit seinem guten Freund antreten. Falls es das Knie bereits erlaubt, könnte er sogar ein Einzel bestreiten.
Godsick: «Er versucht, sich auf den Laver Cup vorzubereiten»
Doch die Fassade des gemalten Comebacks scheint zu bröckeln. Hört man sich im Umfeld des 20-fachen Grand-Slam-Champions um, stimmen die Informationen nicht freudig. Der Aufbau verlaufe langsamer als geplant. Sein Manager Tony Godsick sagt gegenüber Blick: «Roger hat Fitness gemacht und Tennis gespielt. Er versucht, sich auf den Laver Cup vorzubereiten.» Entwarnung klingt anders.
Wasser im Knie
Der «Tages-Anzeiger» meldet, dass sich im dreifach operierten Knie Federers wieder Wasser gebildet haben soll. Die Folge: Schmerzen beim Spielen. Laut Informationen von Blick sind die Schmerzen Tatsache. Die Schwere und inwiefern diese seinen Plan beeinträchtigen, ist aber unklar.
Einen Monat nach seiner Comeback-Ankündigung für den Laver Cup gabs für die Fans eine erste Aufnahme von Federer auf dem Court. Das Video geht um die Welt, die Fans frohlocken. Daraufhin veröffentlichte er immer wieder kleine Schnipsel aus seiner Vorbereitung. Hier ein paar Bilder aus dem Fitness, da ein weiteres kurzes Video, wie er den Schläger schwingt.
Seine Rückkehr ist natürlich bei den US Open ein Thema. Sein Laver-Cup-Teammitglied Stefanos Tsitsipas fühle sich geehrt, Teil des Teams zu sein, und freue sich, den Maestro wieder auf dem Platz zu sehen. Aber: «Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie Rogers Status ist.» Es sei ein Privileg, ihn in der Mannschaft zu haben «und hoffentlich das erste Einzelspiel zu spielen.»
Teilnahme in Basel bestätigt
Sollte es beim Laver Cup mit dem Einzel nicht klappen, hätte es spätestens Mitte Oktober in Basel so weit sein sollen. Seine Teilnahme bei den Swiss Indoors hat Federer schon früh bestätigt. Über allfällige Probleme im Aufbau ist auch Turnier-Präsident Roger Brennwald nicht informiert worden. «Er sei seit Wochen im Training und wolle in London und Basel starten», sagt der 76-Jährige. «Ob sein Knie hält, sehen wir am Laver Cup.»