Dominic Stricker eliminiert Casper Ruud in Basel
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Publikum ist begeistert:Dominic Stricker eliminiert Casper Ruud in Basel

Viertelfinal-Einzug in Basel
Stricker schafft Coup gegen Ruud

Starker Auftritt von Dominic Stricker. Er schafft in Basel den Coup und wirft mit Casper Ruud die Nummer 2 des Turniers raus.
Publiziert: 26.10.2023 um 19:48 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2023 um 21:51 Uhr
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Dominic Stricker lässt die Schweizer Tennis-Fans jubeln.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Nach fast zweieinhalb Stunden ist es so weit und Dominic Stricker (21, ATP 96) ballt die Siegerfaust. Soeben hat er das Basler Publikum zum Toben gebracht, er bezwingt die Nummer 2 des Turniers, den Norweger Casper Ruud (24, ATP 8), 6:4, 3:6, 7:6.

Die Partie beginnt mit einem Schreckmoment für den Schweizer. Nachdem er im zweiten Aufschlagspiel von Ruud zwei Breakchancen liegen lässt, muss er sich minutenlang behandeln lassen. Das rechte Knie macht Probleme, wird massiert und letztlich getapt. «Ich weiss nicht, was es ist. Es war eine doofe Bewegung, es hat einfach gezwickt. Wir müssen es noch anschauen», meint Stricker nach der Partie. Aus der Ruhe bringen lässt er sich davon nicht. Im Gegenteil.

«Ich wollte aggressiv sein»

Denn was er danach zeigt, ist richtig stark. Er macht Druck und krallt sich kurz darauf das Break zum 4:2. Diesen Vorsprung lässt sich Stricker nicht mehr nehmen, er bringt den Satz im dritten Anlauf nach Hause. «Der Start war nicht leicht. Ich musste schauen, wie ich ins Spiel komme, wie er spielt», sagt Stricker rückblickend. «Ich habe mich aber von Anfang an von der Grundlinie extrem sicher gefühlt. Mein Ziel war es, das Zepter in die Hand zu nehmen und das Spiel zu diktieren. Ich wollte aggressiv sein und den Weg ans Netz suchen. Und die ersten eineinhalb Sätze waren die besten, die ich je gespielt habe.»

Das mit dem aggressiv spielen gelingt, denn auch im zweiten Satz gehts zunächst im gleichen Stil weiter. Stricker erspielt sich beim Stand von 2:2 die ersten Breakchancen des Durchgangs – vier an der Zahl. Doch nutzen kann er keine. Und wird wenig später bestraft. Ruud holt sich seine ersten beiden Breakchancen überhaupt und verwertet die zweite zum 5:3. Danach lässt der Norweger nichts mehr anbrennen und serviert den Durchgang ins Trockene.

Fast makelloses Tiebreak

Stricker verlässt kurz die Halle, um sich zu sammeln, kehrt danach ohne Tape am Knie zurück. Und gerät gleich arg unter Druck. 0:40 heissts im ersten Game – Stricker wehrt alle Breakbälle ab. Danach bewegen sich die beiden im Gleichschritt. Auch, weil der Schweizer zwei Breakchancen nicht nutzen kann.

So fällt die Entscheidung im Tiebreak. Mit dem besseren Ende für Stricker. Es ist eine Machtdemonstration, er gewinnt es mit 7:1. Und feiert nach seinem Sieg gegen die Weltnummer 7 Stefanos Tsitsipas (25) an den US Open einen weiteren grossen Triumph. «Nach dem Loch am Ende des zweiten und Anfang des dritten Satzes bin ich froh, dass ich zurückgekommen bin und im Tiebreak dann wieder extrem gut gespielt habe», so Stricker.

Auch das Publikum trägt seinen Teil zum Erfolg bei. Stricker ist voll des Lobes: «Von der Unterstützung war es das Beste, was ich bislang erlebt habe. Auch an den US Open war es toll. Dort war es aber umgekehrt, die meisten waren für Tsitsipas. Deshalb war es hier nochmals besser.»

In den Viertelfinals trifft Stricker nun auf den Franzosen Ugo Humbert (25, ATP 28). Dieser hat sich in seinem Achtelfinal 7:6, 7:6, gegen den Chilenen Nicolas Jarry (28, ATP 20) durchgesetzt. An den Final vom Sonntag mag er trotz starkem Auftritt gegen Ruud aber noch nicht denken. «Ich glaube, dazu ist es noch etwas früh. Es ist ein cooler Sieg. Morgen gehts aber mit einem extrem guten Gegner weiter, der hier bislang stark spielte. Jetzt will ich mich gut erholen», meint er. (bir/che)

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