Auf einen Blick
- Djokovic gibt Australian-Open-Halbfinal auf
- Wie weiter mit Coach Murray? Hält sein Körper in diesem Jahr?
- Djokovic gibt sich kämpferisch und denkt an Australian Open 2026
Die Fans in der Rod-Laver-Arena trauen ihren Augen nicht. Nach bloss einem Satz – der aber immerhin 81 Minuten dauerte – ist der Halbfinal-Kracher zwischen Novak Djokovic (37) und Alexander Zverev (27) Geschichte. Was aufgrund der Affiche gut und gerne in einem Fünfsätzer hätte enden können, resultiert in der Aufgabe von Djokovic. Der Serbe hatte schon zuvor mit Oberschenkelproblemen gekämpft, das Niveau im Spiel aber lange so hoch gehalten, dass niemand Verdacht schöpfte, es könnte nun auf einen Schlag vorbei sein.
Ein Mix aus Buhrufen und Applaus begleitet ihn in die Katakomben – und später spricht er an der Pressekonferenz von einem Muskelfaserriss und zu grossen Schmerzen, die er mit Fortdauer des mit 6:7 verlorenen ersten Satzes empfand. Zverev ermöglicht er damit die Chance auf seinen ersten Grand-Slam-Titel im dritten Endspiel. Doch beim im Mai 38 Jahre alt werdenden Djokovic bleiben nach dem Out viele Fragen offen.
Wann und wie kehrt er zurück auf die Tour? Findet die Zusammenarbeit mit Coach Andy Murray (37) eine Fortsetzung? Hält sein Körper noch? Spielt er überhaupt noch einmal an den Australian Open?
«Wenn es mir gut geht, warum nicht?»
Klar scheint: Ist Djokovic fit, bleibt er auch in diesem Jahr ein Grand-Slam-Aspirant – die Jagd auf seinen 100. Tour-Titel und vor allem den historischen 25. Grand-Slam-Sieg, mit dem er geschlechterübergreifend alleiniger Rekordhalter würde, ist noch lange nicht vorbei. Zumindest, sofern er imstande sein wird, sein Level und seinen Körper über zwei Grand-Slam-Wochen hinweg durchzupushen. Allerdings wird sich dies wiederum mit jeder Major-Teilnahme schwieriger gestalten. Die Australian Open 2025 sind nun bereits das fünfte Grand-Slam-Turnier in Folge, bei dem der Serbe leer ausgeht.
Djokovic betont nach seinem Ausscheiden, dass es jetzt wichtig sei, in keinerlei Hinsicht etwas zu überstürzen: «Ich werde nun erst einmal nach Hause gehen und mich auskurieren.» Das ATP-500-Turnier in Doha (ab 17. Februar) hat er im Hinterkopf. Ob er dann weiterhin von Coach und Ex-Rivale Murray begleitet wird, bleibt abzuwarten. Djokovic sagt: «Ich habe mich sehr gut mit ihm gefühlt, wir werden schauen, wie es nun weitergeht.»
Auch mit einer Rückkehr nach Melbourne, an jenen Ort, an dem er zehnmal triumphierte, liebäugelt er: «Ich habe immer noch Lust, weiterzumachen. Wenn es mir also gut geht und mein Körper mich unterstützt, warum nicht?» Überraschen würde dies in der Tennis-Welt niemanden, so viel steht fest.