Sie sind seit Jahren, ja Jahrzehnten, die drei grossen Fische im riesigen Tennis-Teich. Noch nach ihren Aktivkarrieren wird über diese drei viel geredet werden – weil sie längst alle Legendenstatus erreicht haben: Novak Djokovic (33), Rafael Nadal (34) und Roger Federer. Bei Letzterem sind die sportlichen Zukunftsaussichten nicht riesengross. Federer ist 39 Jahre alt und hat alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Damit ist er von den drei Superstars vermutlich am nächsten am Rücktritt.
Roger selbst will davon – zumindest gegen aussen – nichts wissen. Zwar hat er nach der gesamten Saison 2020 und nun auch für die Australian Open 2021 Forfait gegeben. Wie es wirklich weiter geht, steht in den Sternen. Tennis-Koryphäe Heinz Günthardt machte nach der Melbourne-Absage bei SRF allen Fans Hoffnung: «Solange Roger glaubt, dass er Titel gewinnen kann, wird er Lust haben, weiterzumachen.»
Auch wenn Federer daran glaubt: Nikola Pilic tut es nicht, zumindest, wenn es um Grand-Slam-Turniere geht. Die kroatische Tennis-Legende, mittlerweile 81-jährig, sagt gegenüber dem serbischen «Blic»: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass Federer noch ein oder zwei Major-Turniere gewinnt. Ich sage nicht, dass er es nicht kann, aber es wird sehr schwierig. Seine Rivalen sind beide jünger. Hinzu kommen Zverev, Medwedew und Thiem. Er ist 39. Meiner Meinung nach wurde das GOAT-Rennen (GOAT = Greatest of all time, d.Red.) auf zwei Namen reduziert.»
«Nummer-1-Wochen werden unterschätzt»
Auch bekomme Djokovic zu wenig Anerkennung, findet Pilic. Während Federer und Nadal bei 20 Grand-Slam-Titel stehen, hat der Serbe deren 17. «Stimmt. Ich verstehe aber nicht, warum die Anzahl Wochen als Nummer eins, insbesondere in den westlichen Medien, so unterschätzt wird. Wenn ein Spieler 300 oder mehr Wochen an der Spitze ist, bedeutet das, dass er 10 Jahre lang dominiert hat. Ist das nicht eine grossartige Leistung?»
In Sachen grossartiger Leistung steht Federer nach wie vor vor Djokovic. Roger steht bei 310 Wochen, Novak bei 301. Diese Bestmarke dürfte also vielleicht noch 2021 purzeln. Zuerst stehen ab dem 8. Februar die Australian Open an. Für Pilic ist klar, wer da der Favorit ist: «Djokovic hat in Melbourne acht Mal gewonnen. Da ist er immer gut, da fühlt er sich wohl.» (leo)
- Roger Federer (Sz): 310
- Novak Djokovic (Srb): 301
- Pete Sampras (USA): 286
- Ivan Lendl (Tsch): 270
- Jimmy Connors (USA): 268
- Rafael Nadal (Sp): 209
- John McEnroe (USA): 170
- Björn Borg (Sd): 109
- Andre Agassi (USA): 101
- Lleyton Hewitt (Aus): 80
- Stefan Edberg (Sd): 72
- Jim Courier (USA): 58
- Gustavo Kuerten (Br): 43
- Andy Murray (Gb): 41
- Ilie Nastase (Rum): 40
- Roger Federer (Sz): 310
- Novak Djokovic (Srb): 301
- Pete Sampras (USA): 286
- Ivan Lendl (Tsch): 270
- Jimmy Connors (USA): 268
- Rafael Nadal (Sp): 209
- John McEnroe (USA): 170
- Björn Borg (Sd): 109
- Andre Agassi (USA): 101
- Lleyton Hewitt (Aus): 80
- Stefan Edberg (Sd): 72
- Jim Courier (USA): 58
- Gustavo Kuerten (Br): 43
- Andy Murray (Gb): 41
- Ilie Nastase (Rum): 40