Stricker vor Basel selbstkritisch
«Zuletzt fehlten ein, zwei Prozente im Kopf»

Dominic Stricker ist nach seinem US-Open-Höhenflug formmässig abgestürzt. Vor seinem Start in Basel spricht er über kritische Töne im Team, den neuen Rummel um seine Person und den wichtigen Jahresendspurt.
Publiziert: 21.10.2023 um 20:25 Uhr
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Dominic Stricker hat verrückte Wochen hinter sich – aber: auch erfolglose.
Foto: freshfocus
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Marco PescioReporter Sport

Die Welt ist für Dominic Stricker eine andere, seit er an den US Open sensationell Stefanos Tsitsipas geschlagen hat, während der Partie den Whitney-Houston-Hit «I Wanna Dance With Somebody» zum Besten gab und schliesslich bis in den Achtelfinal einzog. Der 21-jährige Berner steht plötzlich im Fokus aller. Medien, Sponsoren, Werbepartner – alle haben sie bei Vater und Manager Stephan Stricker in Grosshöchstetten angeklopft.

Der Linkshänder spricht auch von mehr Begegnungen mit Fans und einer «anderen Wahrnehmung» bei seinen Gegnern: Plötzlich ist er bei Challenger-Turnieren der Gejagte. Eine Rolle, die ihm einerseits behagt, wie er sagt. Doch es ist auch eine, an die er sich erst einmal gewöhnen muss: «Es ist extrem viel passiert seit New York. Das ist toll, man merkt, dass man was richtig gemacht hat.» Aber dann fügt Stricker auch an: «Wegen all dieser Dinge fehlten mir zuletzt ein, zwei Prozente im Kopf.»

Seit den US Open hat Stricker tatsächlich kein einziges Spiel mehr gewonnen. Weder im Davis Cup noch später in Mouilleron le Captif (Fr), Bratislava oder Antwerpen. Im so wichtigen Herbst, in dem es darum geht, seine neue Top-100-Klassierung zu wahren, ist bislang gar nichts mehr gegangen. Das hat auch dazu geführt, dass teamintern Klartext gesprochen wurde: «Dafür ist Coach Didi Kindlmann zuständig», meint Stricker lachend: «Aber ich weiss genau, wie er es meint. Er hat seine Ansprüche, genau wie ich auch.» Kindlmann könne seine ganze Erfahrung – aus früheren Stationen bei Maria Scharapowa (36), Angelique Kerber (35) oder Aryna Sabalenka (25) – einbringen.

Saudi-Arabien und Australien im Hinterkopf

Stricker ist aktuell die Nummer 90 der Welt, hat aber noch 61 Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen. Alleine in Basel sind es 45, weil er hier 2022 die zweite Runde erreichte.

Der Schweizer Shootingstar hofft, an den Swiss Indoors einen Lauf starten zu können, um wichtige weitere Punkte für die Weltrangliste, das Rennen für die NextGen-Finals in Saudi-Arabien (Ende November) und schliesslich auch für den Fixplatz an den Australian Open zu sammeln. Er sagt: «Ich glaube, ich bin im Kopf wieder da, wo ich sein muss. Ich fühle mich wirklich gut.» Der erste Test in Basel wartet am Dienstag – Gegner wird ein Qualifikant sein.

Die wichtigsten Partien in Basel

Swiss Indoors Basel, ATP-500-Turnier (Preisgeld 2'196'000 Euro)

Hauptfeld, 1. Runde (ab Montag):

Stan Wawrinka (ATP 46) – Qualifikant

Dominic Stricker (ATP 90, Wildcard) – Qualifikant

Leandro Riedi (ATP 159, Wildcard) – Felix Auger-Aliassime (Ka, ATP 17)

Holger Rune (Dä, ATP 6) – Miomir Kecmanovic (Srb, ATP 53)

Casper Ruud (No, ATP 8) – Alexander Bublik (Kz, ATP 36)

Taylor Fritz (USA, ATP 10) – Max Purcell (Au, ATP 40)

Andy Murray (Gb, ATP 39) – Yannick Hanfmann (De, ATP 56)

Swiss Indoors Basel, ATP-500-Turnier (Preisgeld 2'196'000 Euro)

Hauptfeld, 1. Runde (ab Montag):

Stan Wawrinka (ATP 46) – Qualifikant

Dominic Stricker (ATP 90, Wildcard) – Qualifikant

Leandro Riedi (ATP 159, Wildcard) – Felix Auger-Aliassime (Ka, ATP 17)

Holger Rune (Dä, ATP 6) – Miomir Kecmanovic (Srb, ATP 53)

Casper Ruud (No, ATP 8) – Alexander Bublik (Kz, ATP 36)

Taylor Fritz (USA, ATP 10) – Max Purcell (Au, ATP 40)

Andy Murray (Gb, ATP 39) – Yannick Hanfmann (De, ATP 56)

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