Sinner und Musetti zwischen Freundschaft und Rivalität
Zwei junge Azzurri lassen Italien träumen

Italien hat mit Jannik Sinner und Lorenzo Musetti endlich wieder zwei Hoffnungsträger, die ihr auf Herrenseite jahrzehntelang wartendes Land irgendwann mit grossen Erfolgen erlösen sollen.
Publiziert: 09.05.2023 um 13:22 Uhr
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Lorenzo Musetti (l.) und Jannik Sinner lassen die Herzen der italienischen Tennis-Fans höher schlagen.
Foto: Getty Images
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Marco PescioReporter Sport

Mamma mia. Der Blick auf die Geschichtsbücher des Herren-Tennis lassen jedem italienischen Fan die Haare zu Berge stehen. Ein Vertreter Italiens, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte, ist jahrzehntelang nicht zu finden. Der letzte? War Adriano Panatta 1976 in Paris. Der letzte Sieger beim grössten Turnier Italiens, dem Masters in Rom? Geht ins selbe Jahr zurück, zum gleichen Herrn.

Das sind 47 lange Jahre, die das stolze Sportland auf die Erlösung wartet. Hochveranlagte Spieler wie Fabio Fognini (35) oder Matteo Berrettini (27), Wimbledon-Finalist von 2021, vermochten den Durst der Nation bislang nicht zu stillen. Ob sich das nun bald ändert? Es wird sich zeigen. Zumindest hat Italien mit Jannik Sinner (21) und Lorenzo Musetti (21) zwei aufstrebende Talente auf der ATP-Tour, die bereits jetzt die Szene mächtig aufmischen.

Während Fognini und Berrettini tief in der Krise stecken, weist der Südtiroler Sinner, aktuell die Nummer acht der Welt, schon in seinem Alter sieben Turniersiege auf. Zuletzt stand der Rotschopf in Miami im Final, scheiterte dort erst am Russen Daniil Medwedew (27). Experten sehen in ihm den künftigen grossen Rivalen von Shootingstar Carlos Alcaraz (20), gegen den Sinner bereits sechs, teils hochspektakuläre Duelle spielte, wovon der Italiener drei gewinnen konnte.

«Sinner hat das Zeug zur Nummer eins»

Musetti, der auf Platz 18 der Weltrangliste liegt, hat seinerseits im Vorjahr mit den Titeln in Hamburg und Neapel für Furore gesorgt und stand zuletzt in Barcelona im Halbfinal. Seine Exploits sorgen dafür, dass Zeitungen wie die «Gazzetta dello Sport» nun gar über eine «italienische Rivalität» jubeln, zumal sich die beiden Talente immer wieder in wichtigen Partien gegenüberstehen. Zuletzt konnte Sinner in Barcelona zwar nicht zum Duell antreten, davor aber gewann er die ersten beiden Begegnungen in Monte Carlo und Antwerpen.

Die italienischen Hoffnungen sind gross, dass in dieser Woche einer der beiden Azzurri in Rom einen Lauf startet. Sinner und Musetti, die sich gut verstehen, streben 2023 klar den internationalen Durchbruch an. Ein Exploit auf heimischem Boden könnte da zusätzlichen Schub verleihen. Auch im Hinblick auf die French Open Ende Monat.

Musetti ist sich bei Sinner aber auch schon so sicher: «Er hat das Zeug zur Nummer eins.» Gelingt ihm dies, würde er seiner Heimat eine weitere Erlösung schenken: Einen Italiener auf dem ATP-Thron gab es noch nie.

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