Hier regt sich Heinz Günthardt über die Russinnen auf
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«Grosses Pech oder Beschiss»:Hier regt sich Heinz Günthardt über die Russinnen auf

«Schlichtweg ein Beschiss»
Günthardt ist nach BJK-Cup stinksauer wegen Russen-Trick

Am Billie Jean King Cup ändert Russland kurz vor dem Final gegen die Schweiz noch einmal die Aufstellung. Eine Aktion, die Teamcaptain Heinz Günthardt (62) richtig sauer macht.
Publiziert: 07.11.2021 um 12:26 Uhr
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Heinz Günthardt ist nach der Final-Niederlage sauer.
Foto: keystone-sda.ch

«Entweder ist es unglücklich, weil sie sich verletzt hat, oder es ist schlicht und einfach bescheissen», poltert Heinz Günthardt nach der Final-Niederlage gegen die Russinnen am Billie Jean King Cup ins «SRF»-Mikrofon.

Was bringt den Schweizer Teamcaptain derart in Rage? Ein Trick der Russinnen kurz vor der ersten Partie. Eine gute Viertelstunde vor Beginn melden sie Anastasia Pawljutschenkowa (WTA 12) plötzlich als verletzt. Anstelle ihrer nominellen Nummer 1 tritt mit Ludmila Samsonowa (WTA 40) ihre Nummer 5 gegen Belinda Bencic (WTA 17) an.

Legale Aktion mit einem Aber

Auf den ersten Blick eine legale Aktion, die so im Regelwerk festgehalten ist. Wenn ein unabhängiger Arzt bestätigt, dass die Spielerin sich nach der Nomination verletzt hat und deshalb nicht antreten kann, darf sie ersetzt werden. Aber den Russinnen spielt das neue Duell in die Karten. Samsonowa geht mit einer 2:0-Bilanz in die Partie gegen Bencic, bezwingt sie erneut und sichert ihrem Team den Sieg. Ihr kurzfristiger Einsatz bekommt einen faden Beigeschmack.

«Ich wusste gar nicht, dass man mit so wenig Aufwand die Aufstellung manipulieren und die Nummer 1 durch die Nummer 5 ersetzen kann», meint Günthardt gegenüber «SRF». Und fügt an: «Der Verdacht, da stimmt etwas nicht, ist sofort aufgekommen.» Er bezeichnet die Aktion als «nicht smart». Man sieht dem 62-Jährigen an, er ist richtig sauer. Sollte sich Pawljutschenkowa tatsächlich verletzt haben, sei das Ganze unglücklich gelaufen. «Dann hätten sie grosses Pech gehabt. Oder aber es ist schlichtweg ein Beschiss.»

Wie eine Schwalbe im Fussball

Um das Ganze zu verdeutlichen, zieht Günthardt den Vergleich mit Fussball. «Das ist, wie wenn jemand mit einer Schwalbe einen Elfmeter holt und dann würde man sagen: ‹Oh, das hat er aber intelligent gemacht›. Nein, sie haben ihn einfach nicht erwischt.»

Trotzdem wollen die Schweizerinnen keine schlechten Verliererinnen sein. «Es war eine sehr gute Leistung von ihnen», lobt Günthart die Russinnen. «Wir haben absolut alles gegeben. Aber das hat nicht gereicht.» (red)

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