Es steht viel auf dem Spiel für Viktorija Golubic (WTA 45) und Belinda Bencic (WTA 17), die erneut die beiden Einzel bestreiten. Die Siegerinnen des Duells der Schweizerinnen mit den Gastgebern ziehen in die Halbfinals ein, wo am Freitag Team Australia bereits wartet.
Golubic erwischt gegen Marketa Vondrousova (WTA 35) zwar einen guten Start, führt 4:1. Doch dann wendet sich das Blatt brutal. Die 29-Jährige verliert neun Games in Folge, kann letztlich dem Druck und der Präzision der Tschechin nicht standhalten. 4:6, 2:6!
Bencic unheimlich cool
0:1 in Rücklage muss die Schweizer Leaderin nun unbedingt punkten, um ihr Team noch im Spiel zu halten – sonst ist der Traum vom ersten Sieg im Nationen-Wettkampf ausgeträumt. Aber die 24-jährige Bencic bleibt gegen die aktuelle Nummer 3 der Welt, Barbora Krejcikova, unheimlich cool. Selbst als sie nach einer 5:2-Führung ihren ganzen Vorsprung verliert und über den Tiebreak muss. Den gewinnt Belinda ebenso souverän (7:2) wie daraufhin den zweiten Satz. 7:6, 6:4 hält sie die Schweiz im Rennen – in diesem spannenden Nationen-Duell geht es über das alles entscheidende Doppel.
Hier kommt es nicht zur Reprise des Olympia-Finals, den Bencic/Golubic gegen Krejcikova/Siniakova verloren. Belinda nimmt es neben Jil Teichmann mit Siniakova/Hradecka auf. Und die beiden Swiss Girls harmonieren blendend! 6:3, 6:3 fertigen sie ihre Gegnerinnen ab!
Gegen Australien um den Final
Der Jubel im Team ist gross. «Der Schlüssel war, gegen diese Champions volles Risiko zu gehen», sagt Belinda glücklich, «ich bin froh, heute Jils Partnerin gewesen zu sein – sie ist ein All-in-Girl!» Und auch Captain Heinz Günthardt ist überschwänglich: «Wir spielten gegen das beste Team der Welt. Aber heute waren wir das beste Team der Welt. Aber es ist noch nicht vorbei – wir wollen den Billie-Jean-King-Cup gewinnen. Nun werden wir uns eine halbe Stunde lang freuen und das Geschehen verdauen. Und dann bin ich sehr optimistisch, dass wir wieder bereit sein werden.»
Viel Zeit bleibt wahrlich nicht dafür. Schon am Freitag ab 17 Uhr geht es um den Finaleinzug – es wäre der erste seit 1998, als Martina Hingis und Patty Schnyder gegen Spanien 2:3 verloren. Vor Ehrfurcht erstarren müssen die Schweizer Gruppensieger gegen die Australierinnen nicht. Sie treten ohne ihre Weltnummer 1 Ashleigh Barty an – Leaderin ist Ajla Tomljanovic (WTA 43), Storm Sanders (WTA 131) und Daria Gavrilova (WTA 412) ergänzen das Team.