Sabalenka über Folgen des Krieges
«Habe noch nie so viel Hass in der Garderobe erlebt»

Der Ukraine-Krieg ist auch auf der Tennis-Tour allgegenwärtig. Aryna Sabalenka bekommt als Folge Hass zu spüren. Die Belarussin ist nicht die einzige, die leidet.
Publiziert: 23.03.2023 um 12:52 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2023 um 20:53 Uhr
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Aryna Sabalenka wird mit viel Hass konfrontiert.
Foto: AFP

Aryna Sabalenka (24) hat 2023 den grössten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Die Weltnummer 2 gewinnt die Australian Open und damit ihren ersten Grand-Slam-Titel. Trotzdem ist die Reise auf der WTA-Tour für die belarussische Tennisspielerin derzeit nicht immer schön.

Vor dem Masters-1000-Turnier in Miami gesteht Sabalenka, dass sie «noch nie so viel Hass in der Garderobe erlebt» hat. Auslöser dafür ist der seit über einem Jahr tobende Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Zwar ist Belarus bisher nicht in den Krieg eingetreten, hat sich aber mit den Russen verbündet. «Das war wirklich hart für mich zu verstehen, dass es jetzt so viele Leute gibt, die mich grundlos hassen», so Sabalenka. «Ich habe nichts getan.»

Immer wieder «merkwürdige Gespräche»

Nicht nur Hass in der Garderobe spürt sie, auch auf dem Platz ist es nicht leicht für sie. In Indian Wells fällt ihr Spiel in der 3. Runde kurzfristig ins Wasser – Lesia Tsurenko (33, WTA 81) fühlt sich nicht in der Lage, gegen die Belarussin zu spielen. Die Ukrainerin erleidet nach einem Gespräch mit WTA-Boss Steve Simon eine Panikattacke. Er hat unter anderem gesagt, sie solle sich nicht darüber aufregen, wenn eine Spielerin aus Russland oder Belarus den Krieg unterstütze.

Es ist nur eine Episode, welche Auswirkungen der Krieg auf die Tennis-Tour hat. Denn auch wenn Sabalenka klarstellt, dass russische und belarussische Athleten nicht für die Taten ihrer Regierungen verantwortlich seien, komme es immer wieder zu «merkwürdigen Gesprächen». Das Ganze erzeuge sowohl Angst als auch Einheit unter den Spielerinnen.

Aufforderung zu Gesprächen

Und einige provozieren. So Anastasia Potapowa (21, WTA 26). Die Russin betritt den Platz in Indian Wells im Trikot von Spartak Moskau. Eine Aktion, die bei der Weltnummer 1 Iga Swiatek (21) für Kopfschütteln sorgt. Die Polin fordert Unterstützung für die ukrainischen Tennis-Stars, denn auch sie stellt in den Garderoben «einige Spannungen» fest.

Das wiederum ruft Victoria Azarenka (33, WTA 16) auf den Plan. Sie widerspricht Swiatek. «Ich habe solche Spannungen nie gesehen. Es ist aber klar, dass es bestimmte Spielerinnen gibt, die andere Gefühle und Verhaltensweisen haben.» Die Belarussin fordert nun dazu auf, sich zusammenzusetzen und darüber zu reden.

Ob die Spannungen wirklich mit Gesprächen beseitigt werden können, bleibt abzuwarten. (bir)

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