Nach 132 Minuten verwandelt Qualifikantin Elena-Gabriela Ruse, die Nummer 198 der Weltrangliste, gleich ihren ersten Matchball zum Sieg. Fassungslos schlägt die Rumänin die Hände vor ihr Gesicht und scheint ihren Erfolg nicht einmal begreifen zu können. Andrea Petkovic (33), die Verliererin, nimmt Ruse daraufhin beglückwünschend in den Arm.
Es ist eine Premiere. Ruse feiert mit diesen Sieg nach Zweisätzen – 6:7 (6:8) und 4:6 – ihren ersten Triumph auf der WTA-Bühne.
Petkovic, die Turnierbotschafterin in Hamburg ist, sagt nach der Niederlage: «Normalerweise würde ich nach einem solchen Turnier jetzt nach Hause fahren. Aber nun habt ihr mich beim Herrenturnier in Hamburg als Botschafterin auch noch an der Backe.»
Heikler Schiri-Entscheid
Knackpunkt der Partie ist der letzte Ballwechsel im ersten Satz. Der Schiedsrichter spricht im Tiebreak Ruse den letzten Punkt zu und überstimmt dabei den Linienrichter. Petkovic ist mit dieser Entscheidung überhaupt nicht einverstanden und meldet sich wutentbrannt zu einem Toilettengang.
Auch eine schnelle 3:0-Führung im zweiten Satz bringt keine Sicherheit in die Aktionen von Petkovic. Obwohl Ruse ihr siebtes Spiel binnen sieben Tagen bestreiten muss, wirkt sie in der Schlussphase frischer. «Ich habe mich hier eine ganze Woche lang unglaublich wohlgefühlt», sagt die glückliche Gewinnerin. (SID/mam)