Riedi vor verheissungsvollem Frühling
«Sein Return gehört zu den Besten der Welt»

Leandro Riedi hat einen fulminanten Jahresstart hingelegt – und darf nun vom grossen Durchbruch träumen. Wenn er die nötige Konstanz und «mehr Dreck» in seinem Spiel findet, meint Blick-Tennisexperte Heinz Günthardt.
Publiziert: 02.03.2024 um 12:58 Uhr
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Leandro Riedi ist in Top-Form in die neue Saison gestartet.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Marco PescioReporter Sport

Während Stan Wawrinka (38) in diesem Frühjahr noch auf Formsuche ist und sich Dominic Stricker (21) wegen seiner Rückenverletzung mit seinem Comeback mindestens bis Mitte März (Zadar/Kro) gedulden muss, startet ein anderer Schweizer durch. Leandro Riedi hat auf Challenger-Stufe einen Gala-Lauf hingelegt.

Auf den Turniersieg in Oeiras (Por) liess der 22-Jährige jenen in Ottignies-Louvain-la-Neuve (Bel) folgen. Dann schlug er beim Schweizer Davis-Cup-Out gegen die Niederlande die einstige Weltnummer 22, Botic van de Zandschulp (28), und verlor beim Challenger-Event in Pau (Fr) erst im Final. Bis sein Lauf schliesslich diese Woche in Lille (Fr) mit der Startpleite gegen den topgesetzten Arthur Rinderknech (28) ein Ende fand.

«Lele», wie Riedi genannt wird, katapultierte sich innert weniger Wochen von ATP-Rang 320 auf Position 160. Und er darf nun gar vom ganz grossen Durchbruch träumen: der ersten Teilnahme im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Bis zum Cut für die French Open hat der Bassersdorfer bloss 29 Punkte zu verteidigen. Schafft er es bis Mitte April erstmals in die Top 100, wäre ihm ein Startticket in Paris auf sicher.

Blick-Tennisexperte Heinz Günthardt traut dem Zürcher, der vom nur ein Jahr älteren Kumpel Yannik Steinegger trainiert wird, diesen Schritt zu: «Das Potenzial dazu hat er, das ist keine Frage. Wann das sein wird, bleibt aber abzuwarten. Er braucht die nötige Geduld und er muss sein Tennis stabilisieren können.» Günthardt verweist auf Riedis schwieriges letztes Jahr, das von Verletzungen geprägt war und mit vergleichsweise wenig Turnierteilnahmen endete: «Wichtig wird nun sein, dass er gesund bleibt und eine gewisse Konstanz über ein ganzes Jahr aufweist.»

«Läck, ist der gefährlich!»

Riedi sei einer, der, wenn er mal in Fahrt sei, «so richtig gut» Tennis spielen könne. Günthardt sagt: «Sein Return ist der Wahnsinn. Er gehört aus meiner Sicht zu den Besten der Welt. Er kann den Ball aus dem Nichts extrem beschleunigen. Er braucht fast keine Zeit dafür.»

Im Vergleich mit Stricker sei Riedi «von Natur aus schneller», während Stricker das Spiel noch besser lese und momentan noch mehr die Fähigkeit besitze, auch an schlechten Tagen irgendwie im Turnier zu bleiben, meint Günthardt: «Auch Roger Federer oder Rafael Nadal haben manchmal Matches gewonnen, bei denen man sich gefragt hat, wie das möglich war, weil sie schlicht nicht gut gespielt haben. Leandro muss lernen, auch noch mehr solch dreckige Siege einzufahren.»

Das Image des Unbezwingbaren: Mit dem beeindruckenden Jahresstart hat er daran schon ordentlich gearbeitet. Zudem erhält er ab Montag beim Challenger-Turnier in Lugano eine nächste Gelegenheit dazu. Und ausserdem eilt ihm schon jetzt ein gewisser Ruf voraus, wie Günthardt festhält: «Ich glaube, niemand spielt gerne gegen ihn – weil alle sehr schnell merken: ‹Läck, ist der gefährlich!›»

Die Schweizer in Lugano

Dominic Stricker (21), der Turniersieger von 2021, muss fürs 75er-Challenger-Turnier in Lugano verletzungsbedingt passen. Dafür stehen ab Sonntag eine Reihe anderer Schweizer im Einsatz. Jakub Paul (24, ATP 556) erhält eine Wildcard für den Quali-Bewerb. Remy Bertola (25, ATP 396), Mika Brunold (19, ATP 569) und Johan Nikles (26, ATP 1023) bekommen je eine für das Hauptfeld.

Leandro Riedi (22, ATP 160) geht als Schweizer Aushängeschild ins Turnier, und auch ein Start von Marc-Andrea Hüsler (27, ATP 199) ist geplant. Zudem werden noch drei weitere Wildcards für die Qualifikation vergeben. Kilian Feldbausch (18, ATP 410) hat seine Teilnahme kurzfristig wegen einer Verletzung zurückgezogen. (mpe)

Dominic Stricker (21), der Turniersieger von 2021, muss fürs 75er-Challenger-Turnier in Lugano verletzungsbedingt passen. Dafür stehen ab Sonntag eine Reihe anderer Schweizer im Einsatz. Jakub Paul (24, ATP 556) erhält eine Wildcard für den Quali-Bewerb. Remy Bertola (25, ATP 396), Mika Brunold (19, ATP 569) und Johan Nikles (26, ATP 1023) bekommen je eine für das Hauptfeld.

Leandro Riedi (22, ATP 160) geht als Schweizer Aushängeschild ins Turnier, und auch ein Start von Marc-Andrea Hüsler (27, ATP 199) ist geplant. Zudem werden noch drei weitere Wildcards für die Qualifikation vergeben. Kilian Feldbausch (18, ATP 410) hat seine Teilnahme kurzfristig wegen einer Verletzung zurückgezogen. (mpe)

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