Rasanter können Matches kaum sein
Regel-Revolution bei Strickers Saudi-Abenteuer

Dominic Stricker kann an den NextGen-Finals seine Durchbruch-Saison vergolden. Doch beim Abschlussturnier der besten Youngsters in Saudi-Arabien gibts nicht nur eine Menge Preisgeld, es ist auch ein munteres Experimentierfeld.
Publiziert: 27.11.2023 um 15:49 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2023 um 21:40 Uhr
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Dominic Stricker misst sich am Ende dieser Saison mit den besten Unter-21-Jährigen der Welt.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Marco PescioReporter Sport

Tritt Dominic Stricker (21) in die Fussstapfen von Carlos Alcaraz (20), Jannik Sinner (22) und Stefanos Tsitsipas (25)? Alle drei Top-Stars, die von der Weltspitze mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind, gewannen einst die NextGen-Finals. In diesem Jahr darf, ja muss man Stricker zu den Topfavoriten beim Jahresabschlussturnier der Unter-21-Jährigen zählen.

Da Alcaraz, Holger Rune (20), Ben Shelton (21) und Lorenzo Musetti (21) allesamt wegen Verletzungen oder anderweitigen Verpflichtungen absagten, haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Einzig die Franzosen Arthur Fils (19, ATP 36) und Luca Van Aasche (19, ATP 70) sind noch besser klassiert als der an Position 94 geführte Stricker. Und der Berner hat in diesem Jahr in Gstaad bereits gezeigt, dass er Fils schlagen kann (7:6, 7:6).

Wer sowohl in der Round-Robin-Phase als auch danach ungeschlagen bleibt, kann ein maximales Preisgeld von satten 514’000 Dollar einstreichen. Das wäre im Vergleich mit Strickers Prämientotal im Jahr 2023 (631’145 Dollar) eine Riesensumme. Allein schon die Teilnahme in der saudischen Metropole Dschidda bringt ihm 150’000 Dollar ein.

Zum Auftakt trifft Stricker am Dienstag auf den Italiener Flavio Cobolli (21, ATP 100).

Stress wegen der Shotclock

Das Turnier sorgt aber nicht nur mit seinen Startgeldern für Aufsehen, es soll laut der ATP auch wieder Ort für lauter Innovationen und Experimente sein.

So werden die Spieler während ihrer Partien biometrische Daten sowie ihr Stresslevel ablesen können. Und à propos Stress: Die aus dem normalen Tennisbetrieb bekannte Shotclock von 25 Sekunden zwischen den Punkten wird massiv runtergekürzt. Auf maximal acht (!) Sekunden zwischen dem ersten und zweiten Service. Und auf 15 Sekunden, wenn der vorangegangene Ballwechsel weniger als drei Schläge dauerte.

Wie im Vorjahr, als Stricker sensationell den Halbfinal erreichte, gehen die Sätze auf maximal vier Games (Tiebreak bei 3:3), ohne Vorteil-Regel. Neu ist aber, dass die Coaches an der Seitenlinie ebenfalls mit Daten in Echtzeit sowie mit Videomaterial versorgt werden. Und auch für die Tennis-Fans soll das Match-Erlebnis spektakulärer und effizienter gestaltet werden. So gibt es kein Aufwärmen der Spieler mehr auf dem Court. Heisst: Sind die Cracks mal da, gehts sofort los.

Der Schiri sitzt plötzlich tiefer

Und um eine bessere Sicht für die Zuschauer zu gewähren, wird sogar der Schiedsrichterstuhl tiefer gelegt. Auch dürfen sich die Fans im Stadion überall frei bewegen – ausser hinter den Grundlinien.

In Dschidda folgt im doch so traditionellen Tennissport eine kleine Regel-Revolution der nächsten. Und die Vergangenheit hat gezeigt, dass aus früheren NextGen-Experimenten tatsächlich fixe Tour-Regeln werden können. Seit der ersten Austragung 2017 hat sich neben der Shotclock beispielsweise auch die Abschaffung der Linienrichter durchgesetzt.

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