Dominic Stricker eliminiert Casper Ruud in Basel
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Publikum ist begeistert:Dominic Stricker eliminiert Casper Ruud in Basel

NextGen-Finals rücken näher
Stricker winkt nach Basel-Coup viel Kohle

Der Auftritt in Basel an den Swiss Indoors hat sich für Dominic Stricker (21) so richtig bezahlt gemacht. Mit dem Sieg über Casper Ruud (24) holt der Berner wichtige ATP-Punkte, die ihn den NextGen-Finals ein grosses Stück näher bringen.
Publiziert: 26.10.2023 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2023 um 21:24 Uhr
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Dominic Stricker schafft die Überraschung und bezwingt Casper Ruud.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Cédric HeebRedaktor Sport

Die St. Jakobshalle in Basel bebt: Dominic Stricker (21) gelingt die Überraschung und wirft Casper Ruud (24), die Nummer zwei der Swiss Indoors und acht der Welt, mit 6:4, 3:6, 7:6 aus dem Turnier. Über weite Strecken fehlerlos, kraftvoll und mit der richtigen Prise Sicherheit bodigt «Domi» den Norweger. Nach Stefanos Tsitsipas (25) an den US Open ist es der zweite Sieg gegen einen Top-10-Spieler in diesem Jahr.

Ein Coup, der für den Mann aus Grosshöchstetten BE in vielerlei Hinsicht Gold wert ist. Mit dem Viertelfinal-Einzug holt er sich in Basel mindestens 90 Punkte, doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Damit bleibt er in den Top 100, für jeden Tennisspieler eine wichtige Marke.

Das sagt Stricker nach dem Coup gegen Ruud

Zum Spiel: «Der Start war nicht leicht. Ich musste schauen, wie ich ins Spiel komme, wie er spielt. Ich habe mich aber von Anfang an von der Grundlinie extrem sicher gefühlt. Mein Ziel war es, das Zepter in die Hand zu nehmen und das Spiel zu diktieren. Ich wollte aggressiv sein und den Weg ans Netz suchen. Und die ersten eineinhalb Sätze waren die besten, die ich je gespielt habe. Nach dem Loch am Ende des zweiten und Anfang des dritten Satzes bin ich froh, dass ich zurückgekommen bin und im Tiebreak dann wieder extrem gut gespielt habe.»

Zum Knie: «Ich weiss nicht, was es ist. Es war eine doofe Bewegung, es hat einfach gezwickt. Wir müssen es noch anschauen.»

Zum Publikum: «Von der Unterstützung war es das Beste, was ich bislang erlebt habe. Auch an den US Open war es toll. Dort war es aber umgekehrt, die meisten waren für Tsitsipas. Deshalb war es hier nochmals besser.»

Gedanken zum Final? «Ich glaube, dazu ist es noch etwas früh. Es ist ein cooler Sieg. Morgen gehts aber mit einem extrem guten Gegner weiter, der hier bislang stark spielte. Jetzt will ich mich gut erholen.»

Zum Spiel: «Der Start war nicht leicht. Ich musste schauen, wie ich ins Spiel komme, wie er spielt. Ich habe mich aber von Anfang an von der Grundlinie extrem sicher gefühlt. Mein Ziel war es, das Zepter in die Hand zu nehmen und das Spiel zu diktieren. Ich wollte aggressiv sein und den Weg ans Netz suchen. Und die ersten eineinhalb Sätze waren die besten, die ich je gespielt habe. Nach dem Loch am Ende des zweiten und Anfang des dritten Satzes bin ich froh, dass ich zurückgekommen bin und im Tiebreak dann wieder extrem gut gespielt habe.»

Zum Knie: «Ich weiss nicht, was es ist. Es war eine doofe Bewegung, es hat einfach gezwickt. Wir müssen es noch anschauen.»

Zum Publikum: «Von der Unterstützung war es das Beste, was ich bislang erlebt habe. Auch an den US Open war es toll. Dort war es aber umgekehrt, die meisten waren für Tsitsipas. Deshalb war es hier nochmals besser.»

Gedanken zum Final? «Ich glaube, dazu ist es noch etwas früh. Es ist ein cooler Sieg. Morgen gehts aber mit einem extrem guten Gegner weiter, der hier bislang stark spielte. Jetzt will ich mich gut erholen.»

Viel wichtiger sind diese 90 Punkte aber im Rennen um die NextGen-Finals. Beim Turnier, das dieses Jahr in Dschidda (Saudi-Arabien) stattfindet, messen sich die besten acht Spieler unter 21. Da hat Stricker dank des Sieges gegen Ruud sowohl Flavio Cobolli (21; It, 610 Punkte) als auch Luca Van Assche (19; Fr, 641 Punkte) überholt und steht aktuell bei 666 Zählern auf Platz 6. Die Chancen auf eine Teilnahme sind also massiv gestiegen.

Virtueller Platz 4 im NextGen-Ranking

Was Stricker zudem zugutekommt: Das Spitzenduo der NextGen-Rangliste dürfte auf die Teilnahme an den Finals verzichten. Spitzenreiter Carlos Alcaraz (20; ATP 2, 8445 Punkte) bestreitet am 29. November in Mexiko einen Showkampf gegen den US-Amerikaner Tommy Paul (26) – genau in der Woche der Finals (28. November bis 2. Dezember). Damit wird der Spanier auf der arabischen Halbinsel mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht aufschlagen.

Deutlich hinter ihm liegt Holger Rune (3145 Punkte). Der 20-jährige Däne, der in dieser Woche als Topgesetzter in Basel antritt, kämpft gleichzeitig noch um einen Platz an den ATP-Finals. Aktuell liegt er auf dem 8. Platz und besässe das letzte Ticket für Turin (13. bis 20. November). Sollte er dieses ergattern, würde es nicht überraschen, wenn der Schützling von Boris Becker (55) seine Saison danach beenden würde. Lässt man die beiden Top-10-Spieler weg, stünde Stricker also auf Platz 4 im NextGen-Ranking.

Top 10 im NextGen-Ranking (Stand: 26. Oktober 2023)
  1. Carlos Alcaraz (Sp): 8445 Punkte
  2. Holger Rune (Dä): 3145 Punkte
  3. Ben Shelton (Us): 2135 Punkte
  4. Lorenzo Musetti (It): 1355 Punkte
  5. Arthur Fils (Fr): 1148 Punkte
  6. Luca Van Assche (Fr): 641 Punkte
  7. Dominic Stricker (Sz): 621 Punkte
  8. Flavio Cobolli (It): 610 Punkte
  9. Hamad Medjedovic (Sb): 575 Punkte
  10. Alex Michelsen (Us): 535 Punkte

Preisgeld in US-Dollar:

Teilnahme: 150'000
Pro Sieg in Gruppenphase: 32'500
Halbfinal-Sieg: 113'500
Final-Sieg: 153'000

  1. Carlos Alcaraz (Sp): 8445 Punkte
  2. Holger Rune (Dä): 3145 Punkte
  3. Ben Shelton (Us): 2135 Punkte
  4. Lorenzo Musetti (It): 1355 Punkte
  5. Arthur Fils (Fr): 1148 Punkte
  6. Luca Van Assche (Fr): 641 Punkte
  7. Dominic Stricker (Sz): 621 Punkte
  8. Flavio Cobolli (It): 610 Punkte
  9. Hamad Medjedovic (Sb): 575 Punkte
  10. Alex Michelsen (Us): 535 Punkte

Preisgeld in US-Dollar:

Teilnahme: 150'000
Pro Sieg in Gruppenphase: 32'500
Halbfinal-Sieg: 113'500
Final-Sieg: 153'000

Tolle Finanzspritze bei Finals-Teilnahme

Das Saudi-Turnier würde dem 21-Jährigen eine saftige Gage einbringen. Nur schon für die Teilnahme gibts mit 150'000 US-Dollar. Mit dem Preisgeld in Basel (mindestens 57'000 Dollar) würden seine Gesamteinnahmen im Jahr 2023 auf über 770'000 Dollar steigen – andere potenzielle Preisgelder nicht eingerechnet.

Damit hätte er beinahe doppelt so viel kassiert wie in der letzten Saison (401'000 Dollar). Und das Geld, das er in Saudi-Arabien bekäme, wäre im Stricker-Lager willkommen, wie Vater Stephan verrät: «Wir hätten beispielsweise die Möglichkeit, auf der Tour öfter einen Physiotherapeuten dabei zu haben.» Statt nur 10 bis 15 hätte man so 20 bis 25 Wochen medizinische Unterstützung, was «ein Riesenunterschied» mache.

Die aktuelle Weltnummer 96 wäre zum zweiten Mal bei den NextGen-Finals dabei. Im letzten Jahr spielte sich Stricker mit drei Siegen in der Gruppenphase in den Halbfinal. Am Ende holte er einen Check von rund 166'000 US-Dollar ab.

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