Auf einen Blick
- Dominic Stricker will neues Management installieren
- Swiss Tennis unterstützt ihn vorübergehend bei Koordination und Medienangelegenheiten
- Stricker plant Teilnahme am Turnier in Trimbach
Es sind aufwühlende Tage, die Dominic Stricker (22) gerade erlebt. Der schwierige Ablösungsprozess von seinem Vater und Manager Stephan Stricker hat einige brisante Umwälzungen in seinem Team mit sich gebracht. Trainer Dieter «Didi» Kindlmann hat gekündigt, gleichzeitig ist Stricker daran, ein neues Management zu installieren. Stricker setzt, sportlich und stimmungsmässig an einem neuen Tiefpunkt angelangt, auf die Karte Neuanfang.
In einem Video-Statement erklärt er, dass er «extrem dankbar» sei, in den nächsten Monaten auf Swiss Tennis als Unterstützer zählen zu können. Auf Blick-Nachfrage erklärt der Verband am Tag darauf, es handle sich «in der jetzigen Übergangsphase» um «gewisse Koordinationsaufgaben» sowie um Medienangelegenheiten, die bislang ebenfalls ausschliesslich über seinen Vater gelaufen waren. Im Nationalen Leistungszentrum in Biel stellt man gleichzeitig aber auch klar: «Swiss Tennis übernimmt keine offizielle Managementfunktionen bei seinen Athletinnen und Athleten.» Heisst: Stricker wird früher oder später eine eigene Lösung finden müssen.
Kleine Brötchen backen in Trimbach
An erfahrenen Beratern mangelt es Stricker beim Verband nicht. Swiss Tennis erklärt, man habe im letzten Jahr ohnehin die Zusammenarbeit mit den Captains der Nationalmannschaften – also Severin Lüthi (49) sowie Heinz Günthardt (66) – verstärkt. Stricker kann zudem jederzeit auf den Betreuungsstab sowie die Infrastruktur in Biel zurückgreifen. Offen ist noch, ob Coach Kindlmann doch noch in irgendeiner Weise mit Stricker verbunden bleibt. Letzterer liess im Video durchblicken, dass hier noch Hoffnung bestehe. Kindlmanns Kündigungsfrist läuft zudem noch zwei Monate.
Kommende Woche plant der Berner die Teilnahme am kleinen Turnier in Trimbach SO. Das ist für den ITF-Event eine grosse Sache und eine willkommene Überraschung nach der Absage von Junioren-Australian-Open-Sieger Henry Bernet (18). Stricker hingegen zeigt es vor allem die neue Realität auf. Im Januar noch auf der grosse Bühne an den Australian Open, nun im Solothurnischen, wo es für den Turniersieger 25 ATP-Punkte gibt. Heisst: Gewinnt Stricker das Turnier, würde er von seinem aktuellen 288. Platz in der Weltrangliste auf Position 263 vorrücken. Grosse Sprünge sind das nicht. Nach Ablauf der Periode, in der er mit einem geschützten Ranking antreten durfte, muss er sich wieder durchs Nachwuchs-Haifischbecken hochkämpfen.