Nach Australian-Open-Sieg
Sinner reiht sich unter die ganz Grossen ein

«Fenomeno Sinner» – ganz Italien schwebt auf Tennis-Wolke sieben. Der Südtiroler untermauert an den Australian Open seine absolute Überlegenheit auf dem Hartplatz und wandelt auf den Spuren von Roger Federer, Novak Djokovic und Co.
Publiziert: 26.01.2025 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2025 um 17:30 Uhr
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Darauf kann man anstossen: Jannik Sinner feiert seinen dritten Grand-Slam-Titel.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Wer stoppt diesen Rotschopf aus dem Südtirol? Die Antwort: keiner. Zumindest nicht auf dem Hartplatz. Jannik Sinner (23) zeigt sich an den Australian Open – ein Jahr nach seinem Premieren-Titel an gleicher Stätte – erneut unantastbar. Er schafft es im Final sogar, den 1,98 m grossen Alexander Zverev (27) ganz klein ausschauen zu lassen.

Sinner lässt dem zuvor formstarken Deutschen keine Chance, siegt 6:3, 7:6, 6:3. Sein dritter Grand-Slam-Triumph der Karriere ist eine echte Macht-Demonstration. Ein Coup, wie er bei den Frauen Madison Keys über Aryna Sabalenka (6:3, 2:6, 7:5) gelang, lag zu keinem Zeitpunkt in der Luft.

Zverev lässt seine Emotionen an den Rackets aus
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Nach verlorenem zweiten Satz:Zverev lässt seine Emotionen an den Rackets aus

Sinners unheimliche Dominanz auf Hartbelag nahm vor einem Jahr ihren Lauf. Seit dem damaligen Australian-Open-Titel liess er mit Rotterdam, Miami, Cincinnati, den US Open, Schanghai, den ATP-Finals in Turin, dem Davis Cup in Malaga und nun dem jüngsten Melbourne-Erfolg ganze acht Turniersiege auf genannter Unterlage folgen. «Fenomeno Sinner», titelt die «Gazzetta dello Sport». In Italien ist der schlaksige Kerl aus dem Pustertal längst ein Superstar. Dank des Sieges über Zverev ist er in seinem Heimatland endgültig der erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten. Er liegt nun einen Major-Titel vor dem zweifachen Roland-Garros-Gewinner Nicola Pietrangeli (91).

Er tritt in die Fussstapfen von Federer

Sinner kann sich mittlerweile an den Grössten des Tennissports orientieren. Was die ersten Meilensteine der Laufbahn betrifft, geht er bis dato im Gleichschritt mit Roger Federer (43). Den ersten Grand Slam gewannen beide jeweils im 17. Versuch und den dritten bei der jeweils 21. Teilnahme. Und: Durch seine Melbourne-Titelverteidigung hat Sinner jenes Kunststück geschafft, das vor ihm auch Legenden wie Federer, Novak Djokovic (37) oder Andre Agassi (54) gelang.

Wer stoppt also diesen Rotschopf aus dem Südtirol? Vielleicht ist es der Internationale Sportgerichtshof (CAS). In sportlicher Hinsicht wird sich Sinners Konkurrenz strecken müssen, um ihn heuer zu schlagen. Doch auf gerichtlicher Ebene ist das Unheil nach den letztjährigen positiven Doping-Tests noch nicht ausgestanden. Sperre ja oder nein? Eine Antwort wird ab April erwartet. Für Sinner geht hiervon aktuell die grösste Gefahr aus. Und auch das steht sinnbildlich für seine sportliche Dominanz.

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