Der Triumph ist perfekt: Das junge Schweizer Tennis-Juwel Henry Bernet macht sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. Ausgerechnet an seinem 18. Geburtstag gewinnt der Basler das Juniorenturnier am Australian Open. In Melbourne schlägt Bernet den Amerikaner Benjamin Willwerth (17) in zwei Sätzen 6:3, 6:4.
Bisher ist es erst acht Schweizern gelungen, auf Juniorenstufe einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Bernet ist jedoch der erste, dem das am Australian Open gelingt. Der Teenager gab in sechs Partien überhaupt nur einen Satz ab und ist in diesem Jahr noch ungeschlagen.
Richtig emotional wird es nach dem Sieg auf dem Platz bei der Ehrung der Spieler. In seiner Rede bedankt sich Bernet beim Gegner, bei seiner Familie, aber vor allem auch bei seinem Coach Kai Stentenbach. Die beiden waren seit Herbst 2022 ein Team, nun werden sich ihre Wege trennen. Bernet aber nutzte die Gelegenheit, um sich bei seinem Trainer mit warmen Worten für die zurückliegenden Monate zu bedanken. «Es ist das Happy End, das wir uns verdient haben. Du bist der Trainer, der mich daran hat glauben lassen, dass ich so etwas überhaupt schaffen kann.»
Gibts jetzt einen Anruf von Roger Federer?
Aufgrund von vielen Parallelen wird Bernet oft mit Federer verglichen. Nebst der Herkunft wäre da zum einen die Vergangenheit beim Tennis Club Old Boys, dann natürlich die einhändige Rückhand, die Liebe zum FC Basel und der Vater, der tatsächlich auch Robert heisst.
Persönlich getroffen habe er Roger Federer aber bisher erst ein Mal, nämlich bei den US Open im vergangenen Jahr, sagt Bernet. Auf die Frage, ob er denn jetzt, nach diesem Meilenstein, einen Anruf vom Maestro erwarte, sagt der Youngster verschmitzt: «Ich weiss nicht recht. Ich würde mich natürlich unglaublich freuen, aber Roger Federer hat so viel anderes zu tun.»
Mit dem Sieg beim Junioren-Turnier an den Australian Open dürfte Bernet auf Federers Prioritätenliste zumindest ein ganzes Stück nach oben geklettert sein.