Mit neuer Spielervereinigung
So will Djokovic die Tennis-Welt umkrempeln

Novak Djokovic (34) sorgte mit der Gründung der Spielerorganisation PTPA in den vergangenen Monaten immer wieder für Diskussionen im Tennis-Zirkus. Die Strukturen seien nun schon weit fortgeschritten, die Vorteile ersichtlich und die Mehrheit der Spieler sei dabei.
Publiziert: 20.09.2021 um 17:07 Uhr
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Novak Djokovic will mit seiner Spielervereinigung PTPA den Tennis-Zirkus neu gestalten.
Foto: Getty Images
Cédric Heeb

Die Professional Tennis Player Association (PTPA) will «Tennisspieler zusammenführen, um Transparenz und Fairness im Entscheidungsprozess im Profi-Tennis zu schaffen.» So lautet die Vision der von Novak Djokovic (34) und Vasek Pospisil (32) gegründeten Spielerorganisation, die in Konkurrenz zur ATP steht.

2019 gab es erste Ideen, die formale Gründung erfolgte im Juni 2021. Das Ziel ist nun, sich weiter zu professionalisieren und die Strukturen auszubauen. Neben einem bereits bestehenden Vorstand soll es laut einem Bericht im «Sports Business Journal» ebenfalls die Positionen eines Geschäftsführers oder eines General Managers geben.

Pospisil rührt die Werbetrommel

Damit die PTPA entstehen konnte, hat Djokovic vor allem Zeit und Geld investiert. Derweil hat sich Pospisil zur Aufgabe gemacht, die Vereinigung anderen Spielern schmackhaft zu machen. Dafür verzichtete der Kanadier auf Turniere und habe «tausende Telefonate» geführt.

Mit Erfolg. Denn dem Bericht zufolge sollen sich bereits 80% der ATP-Spieler eingeschrieben haben. Zudem seien auch bis zu 80 Spielerinnen der WTA mit dabei. Hier schimmert eine weitere Aufgabe durch, die die PTPA verfolgt: Eine engere Verbindung zwischen dem Männer- und Frauen-Tennis.

Marketingtrainings und Rechtsbeistand

Was hat die Spielervereinigung aus Sicht der Athletinnen und Athleten zu bieten, ausser der beabsichtigten finanziellen Angleichung von Top-Spielern und «schlechteren» Spielern?

Erstens ist die Einschreibung in die Organisation noch bis 2023 für alle gratis. Zweitens erhalten sie Zugang zu Marketing-Plattformen wie «Getty» oder «Opendorse», um sich im Thema Vermarktung weiterzubilden und so ein möglichst gutes Markenimage aufzubauen. Drittens steht den Sportlerinnen und Sportlern ein Team von Rechtsanwälten zur Verfügung. Dies ist momentan wohl der grösste Vorteil der Organisation.

Ob die PTPA sich wirklich behaupten kann? Wer weiss. Ob die ATP doch irgendwann mit ihr zusammenarbeiten wird? Möglich, aber derzeit eher unwahrscheinlich. Die Zeit wird zeigen, in welche Richtung sich die Tennis-Welt orientieren wird.


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