Novak Djokovic hat mit seinem Wimbledon-Erfolg einen grossen Teil der Tennis-Welt wieder auf seine Seite gebracht. Die Fans sind vom Serben begeistert. Die Debatte rund um seinen Impfstatus scheint in den Hintergrund gerückt zu sein. Nur schade, dass es wohl Djokovics letztes Grand-Slam-Turnier im laufenden Jahr gewesen ist. Oder doch nicht?
Es werden nämlich immer mehr Stimmen laut, die fordern, dass Djokovic trotz fehlender Impfung in die USA einreisen und an den US-Open ab Ende August teilnehmen darf. Jetzt hat sich auch Tennis-Legende John McEnroe eingeschaltet. «Lasst den Kerl herein und in den USA spielen. Alles andere ist lächerlich.»
Der Amerikaner will, dass die Politiker die Coronaregeln im Sport lockern. «Sie mischen sich zu sehr ein», kritisiert er und blickt auf die Einreise-Posse in Australien zurück: «Dasselbe haben sie dort schon getan.»
Australiens Premierminister lässt Djokovic hoffen
Ausgerechnet in Down Under scheint sich der Wind für Djokovic zu drehen. Zwar ist dem Serben im Winter eine dreijährige Einreisesperre aufgehalst worden. Damit wäre eine Teilnahme an den Australian Open 2023 wohl auch dann nicht möglich, wenn die australische Regierung die Regelung, dass nur Geimpfte ins Land reisen dürfen, fallen lässt.
Doch wie «Daily Mail» schreibt, ist der neue Premierminister Australiens, Anthony Albanese, ein grosser Tennis-Fan und scheint Djokovic gegenüber wohlgesinnt zu sein. Deshalb denke Albanese darüber nach, ihm entgegenzukommen. Während des Wahlkampfs im vergangenen Winter und der Djokovic-Einreiseposse zeigte sich der Politiker noch deutlich konservativer. Damals meinte er noch «Regeln sind Regeln.»
Djokovic seinerseits gibt sich im Hinblick auf die US-Open im Spätsommer nüchtern. «Ich bin nicht geimpft und habe nicht vor, mich impfen zu lassen. Die einzige gute Nachricht, die ich bekommen kann, ist, wenn sie die Impfpflicht für die Einreise aufheben oder ich eine Ausnahme bekomme.» Und genau dafür setzt sich die Sportwelt immer vehementer ein. Bald auch die Politik? (cef)