Mamma Maria! Was für eine Sensation!
Zweifach-Mutter aus Deutschland rockt Wimbledon

Tatjana Maria (34) ist die grosse Überraschung in Wimbledon. Die Deutsche beweist, dass man auch als Mutter erfolgreich sein kann und wünscht sich mehr Unterstützung von der WTA.
Publiziert: 04.07.2022 um 08:51 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2022 um 09:07 Uhr
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Tatjana Maria steht sensationell in den Viertelfinals von Wimbledon.
Foto: keystone-sda.ch

2007 schlug Tatjana Maria erstmals bei einem Grand-Slam auf. Und scheiterte in der Wimbledon-Startrunde 1:6, 4:6 an Kaia Kanepi (Est).

15 Jahre später ist sie in London die grosse Überraschung. Nach Siegen gegen die Weltnummer 5 Maria Sakkari (Gr) und die lettische French-Open-Siegerin 2017 Jelena Ostapenko (WTA 17) steht sie in den Viertelfinals. Und das als Weltnummer 103! Ihr bestes Major-Resultat bisher? Die 3. Runde (Wimbledon 2015).

«Familie ist das Wichtigste»

Ihr Erfolgsgeheimnis ist ihre Familie. Nach harten Zeiten – 2008 erlitt sie aufgrund einer Thrombose eine Lungenembolie, kurze Zeit später starb ihr Vater an Krebs – lernte sie 2012 Charles Maria kennen. Erst war er nur ihr Coach, dann verliebten sich die beiden und heirateten 2013. Nun sind sie Eltern von Charlotte (8) und Cecilia (15 Monate).

«Das Wichtigste ist die Familie, Tennis ist die Nummer 2», sagt sie. Und hat ihre Liebsten immer mit dabei. «Ich liebe es, Mutter zu sein.» Ihre einzigen Turniersiege (Mallorca 2018 und Bogota 2022) feierte sie als Mutter, ebenso ihre höchste Klassierung (Platz 46 2017). Auch weil sie in der ersten Babypause von der beidhändigen zur einhändigen Rückhand wechselte.

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«Es sollte mehr Mütter auf der Tour geben», findet die Deutsche. «Ich glaube, ich bin da ein ganz gutes Vorbild, mit zwei Kindern wieder zurück auf der Tour zu sein und Tennis auf hohem Niveau zu spielen.» Mit einer anderen Mutter ist sie gut befreundet: Serena Williams. Die beiden sind in West Palm Beach Nachbarinnen, passen gegenseitig auf die Kinder auf.

WTA unterstützt Mütter zu wenig

In Wimbledon tun das andere, es gibt einen Kindergarten. Eine tolle Sache, meint Maria auf einer Pressekonferenz. Schade sei nur, dass es dies bei anderen Turnieren nicht gäbe. «Es ist gut für die Kinder, die kennen sich untereinander. Die WTA sollte Müttern mehr helfen und entgegenkommen.» Schon im März hatte sie gegenüber der «Sportschau» die Organisation kritisiert, weil Mütter wie verletzte Spielerinnen behandelt werden. Eine Antwort gab es bisher nicht.

Vielleicht bekommt sie die als Grand-Slam-Siegerin. Der Weg dorthin ist aber noch lang. Zunächst gilt es, die Viertelfinals zu überstehen. Die Gegnerin? Eine weitere Überraschungsfrau. Im deutschen Duell trifft sie am Dienstag auf Jule Niemeier (22, WTA 97), die erstmals in Wimbledon spielt. Und die deutsche Bild-Zeitung fragt sich schon: Wem sollen wir da bloss die Daumen drücken? (bir)

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