Für Vorjahresfinalist Matteo Berrettini (26) und Marin Cilic (33, Finalist 2017) ist Wimbledon vorbei, bevor es angefangen hat. Beide ziehen sich nach einem positiven Corona-Test noch vor ihrem ersten Spiel zurück.
«Das war verantwortungsbewusst von den beiden», sagt Novak Djokovic zu «Sky». Der serbische Titelverteidiger ist aber auch irritiert über die Vorgaben, die es von den Organisatoren bezüglich Corona gibt.
Corona-Chaos bei French Open
«Vor einigen Monaten noch hatten wir so strenge Regeln. Und jetzt kann ein Spieler, wenn er einen positiven Corona-Test hat, theoretisch selbst entscheiden, ob er spielt oder nicht», meint Djokovic. Und poltert: «Das ergibt für mich keinen Sinn so kurz nach alledem, was wir durchgemacht haben.»
Droht dem Tennis ein Corona-Chaos? Das soll es hinter den Kulissen schon Ende Mai bei den French Open gegeben haben. Alizé Cornet (32) enthüllt in einem Interview mit der «L'Équipe»: «In Roland Garros gab es eine Covid-Epidemie, aber niemand hat darüber gesprochen.» Der Grund? Laut der Französin eine «stillschweigende Übereinkunft» zwischen den Teilnehmenden: «Wir werden uns nicht testen, um nicht in Schwierigkeiten zu kommen.»
US Open wohl ohne Djokovic
Überdenken die Organisatoren der nächsten Turniere ihr Vorgehen nach diesen Vorwürfen? Gut möglich, dass etwa bei den US Open (29. August bis 11. September) wieder strengere Regeln gelten werden.
Einer, den das womöglich nicht zu interessieren braucht, ist Novak Djokovic. Nachdem er schon an den Australian Open nicht teilnehmen durfte, weil er ungeimpft ist, droht ihm das gleiche Szenario für New York. «Ich würde liebend gerne in die Staaten reisen», sagt er. «Aber nach heutigem Stand ist das nicht möglich, und da gibt es nicht viel, was ich tun kann.» Letztlich liege es an der US-Regierung, zu entscheiden, ob auch Ungeimpfte in ihr Land reisen dürfen. (bir)