Sie ist die einzig verbliebene Schweizerin im Tableau von Wimbledon. Viktorija Golubic (WTA 58) hat die Starthürde Andrea Petkovic (WTA 57) gemeistert und trifft in der kommenden Runde gegen Barbora Krejcikova (WTA 14). Im vergangenen Jahr schaffte es die Zürcherin bis in den Viertelfinal.
Diese wertvollen Punkte werden ihr in anderthalb Wochen verloren gehen. Verteidigen kann sie Golubic bekanntlich nicht. So wird sie im Ranking schlagartig um 41 Plätze zurückfallen und sich auf Rang 99 vorfinden. Keine innerhalb der Top 100 verliert mehr Plätze als die 29-Jährige!
«Es ist sehr, sehr bitter. Vor allem, dass dies an einem Grand Slam passiert», sagt Golubic nach ihrem Startsieg. Über die Massnahme ist vieldiskutiert worden. Viele Spielerinnen und Spieler monierten den Mangel an Kommunikation. Sie seien bei der Entscheidung nicht mit einbezogen worden. «Es ist politisch so viel passiert in den letzten zwei Jahren, dass man wie eine Marionette ist. Man probiert, sich darauf zu fokussieren, was in seiner eigenen Macht ist.»
WTA und ATP setzt ein
Dass keine Punkte vergeben werden, kann Golubic verstehen und auch gutheissen. «Die WTA und ATP hat sich für die Minderheit eingesetzt, weil es nicht fair ist, dass die Russen und Belarussen nicht spielen können.»
Was ihr aber ein Dorn im Auge ist, ist, dass die letztjährigen Punkte nicht behalten werden können. «Auf der anderen Seite finde ich es bei dieser Entscheidung total lächerlich, dass sie hier mit der Mehrheit mitgehen. Es hätte niemanden gestört, wenn man das Ranking eingefroren hätte.»
Golubic wolle sich aber nicht mehr aufregen, konzentriert sich auf das Hier und Jetzt. Ändern, kann sie allemal nichts mehr. Wimbledon verliert auch ohne Punkte für sie nicht an Bedeutung. «Ich komme nicht her und denke, dass es egal ist, wenn ich verliere.»