Unterschiedlicher hätten die Augenblicke unmittelbar nach Spielende nicht sein können. Am Sonntag gabs zwischen der siegreichen Ukrainerin Elina Switolina (28, WTA 76) und der Belarussin Viktoria Asarenka (33, WTA 20) wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine keinen Handschlag am Netz. Nun, nach dem Viertelfinal in Wimbledon, fallen sich Switolina und die unterlegene Weltranglisten-Erste Iga Swiatek (22) in die Arme.
«Iga ist eine grossartige Hilfe für die Ukraine»
«Iga ist eine unglaubliche Person. Sie war eine der Ersten, welche die ukrainischen Menschen unterstützt haben, sie ist eine grossartige Hilfe für die Ukraine. Es war heute nicht einfach, gegen sie zu spielen. Wir haben schon so viele tolle Momente zusammen erlebt», schwärmt Wildcard-Inhaberin Switolina nach ihrem 7:5, 6:7 (5:7), 6:2-Erfolg auf dem Centre Court von der Polin.
Switolina steht in Wimbledon zum zweiten Mal nach 2019 im Halbfinal. Im Oktober 2022 wurde die Ehefrau des französischen Tennisspielers Gaël Monfils (36) zum ersten Mal Mutter. Seit April spielt sie wieder wettkampfmässig, im Hinterkopf hat sie stets ihre Landsleute und deren Schicksal. An den French Open stiess Switolina bis in den Viertelfinal vor, jetzt schreibt sie auch an der Church Road ein Tennismärchen.
«Wenn mir jemand vor dem Turnier gesagt hätte, ich würde die Weltnummer eins bezwingen und in den Halbfinal vorstossen, hätte ich diese Person für verrückt erklärt», so Switolina, die sich nach dem Match nun «höchstwahrscheinlich ein Bier gönnt».
Halbfinal gegen Tschechin
Switolinas Gegnerin im Halbfinal ist Marketa Vondrousova (24, WTA 42). Die Tschechin besiegt Jessica Pegula (29, WTA 4) aus den USA mit 6:4, 2:6, 6:4. Im dritten Satz gewinnt Vondrousova nach 1:4-Rückstand die letzten fünf Games in Serie.
Die French-Open-Finalistin von 2019 zieht zum ersten Mal in Wimbledon in den Halbfinal ein. In den Jahren zuvor war das Erreichen der zweiten Runde Vondrousovas grösster Erfolg beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres. (yap)