Novak Djokovic (35) zieht in extremis in seinen 43. Grand-Slam-Halbfinal ein, seinen elften in Wimbledon. Der Serbe kommt nach einem 0:2-Satzrückstand zurück und bezwingt den Italiener Jannik Sinner (20, ATP 13) mit 5:7, 2:6, 6:3, 6:2 und 6:2.
Zunächst sieht es für den an Nummer eins gesetzten Djokovic gar nicht gut aus. In einem ausgeglichenen Startsatz gelingt Sinner beim Stand von 5:5 das entscheidende Break und der Italiener holt sich wenig später den ersten Durchgang.
Der Zweite gleicht dann einer Machtdemonstration. Djokovic wirkt lethargisch, von seiner Leichtfüssigkeit auf dem heiligen Rasen ist nicht viel zu sehen. Die längeren Ballwechsel gehen meist an den jungen Italiener, der dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger gleich zweimal den Aufschlag abnimmt. 2:0-Satzführung für Sinner.
Eindrückliche Aufholjagd des «Djokers»
Die Titelverteidigung des 35-Jährigen gerät arg in Bedrängnis, doch er findet Lösungen, um zurück ins Spiel zu kommen. Die Sätze drei und vier gewinnt der «Djoker» in gewohnt stilsicherer Manier, während Sinner immer mehr Fehler begeht und anfängt, mit sich zu hadern.
Auch die physische Lage des 20-Jährigen lässt Fans besorgt zurück. Denn kurz vor Ende des vierten Durchgangs knickt Sinner übel um und hält sich den Fuss. Djokovic steigt sofort übers Netz und hilft seinem Kontrahenten auf die Beine – so geht Fairness.
Im Spiel sieht man danach zwar nicht viel von einer möglichen Verletzung, ins Match findet die Weltnummer 13 jedoch nicht zurück. Der Serbe lässt im Entscheidungssatz nichts mehr anbrennen und gewinnt ihn ebenfalls mit 6:2. Damit steht er einmal mehr im Halbfinal.
Jetzt wartet ein Lokalmatador
Und dort steht ihm der Brite Cameron Norrie (ATP 12) gegenüber. Der 26-jährige Brite hat im Viertelfinal gegen David Goffin (31, ATP 58) ebenfalls hart zu kämpfen.
Auch im zweiten Männer-Einzel des Tages geht es in den Entscheidungssatz. Dort bleibt alles in der Reihe – bis zum 5:5. Dann zieht der Belgier ein äusserst schwaches Aufschlagspiel ein und gibt dieses gleich zu Null ab. Wenig später verwertet Norrie seinen zweiten Matchball und gewinnt die Partie 3:6, 7:5, 2:6, 6:3, 7:5.
Djokovic und Norrie haben bislang erst einmal gegeneinander gespielt. Bei den ATP Finals im letzten November in Turin gewann der Serbe deutlich mit 6:2, 6:1. Am Freitag dürfte die Aufgabe für Djokovic allerdings um einiges schwieriger werden, da der Brite von den Heimfans kräftig unterstützt werden wird.