Dabei mag er Rasen nicht
Pfarrerssohn Eubanks mischt Wimbledon auf

Christopher Eubanks versetzt zurzeit die Tenniswelt ins Staunen. Nach seinem Sieg gegen Stefanos Tsitsipas steht er als Debütant im Wimbledon-Viertelfinal.
Publiziert: 11.07.2023 um 17:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2023 um 21:01 Uhr
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Christopher Eubanks ist die grosse Wimbledon-Überraschung dieses Jahr.
Foto: Getty Images
Fabienne Gnos und Anna Inderbitzin (Blick-Mediacamp)

Christopher Eubanks (27, ATP 43) kommt quasi aus dem Nichts. Lange Zeit spielte der US-Amerikaner lediglich am College, seltener startete er an einigen Profi-Turnieren. Während den letzten Wochen überzeugt er jedoch auch vor grossem Publikum. «Es ist surreal und unglaublich. Ich habe das Gefühl, dass ich gerade einen Traum lebe», sagt Eubanks, der es mit seinem ersten Titel auf der ATP-Tour in Mallorca erstmals in die Top 50 geschafft hat. Gerade mal knapp zwei Wochen ist dieser Erfolg her.

Junge Medientalente schreiben für Blick

Dieser Artikel entstand im Rahmen vom Blick-Mediacamp. Zwölf junge Nachwuchs-Journalistinnen und Journalisten im Alter von 16 bis 24 Jahren wirken eine Woche lang im Blick-Newsroom mit.

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Und der Überraschungsmann setzt seinen Sensationslauf in Wimbledon fort. In fünf Sätzen besiegte er am Montag Stefanos Tsitsipas (24, ATP 5) mit 3:6, 7:6 (7:4), 3:6, 6:4 und 6:4. Im Viertelfinal trifft Eubanks auf den Russen Daniil Medwedew (27, ATP 3).

Eubanks teilt auf Instagram mit, dass dies für ihn der bisher grösste Sieg seiner Karriere ist. Kein Wunder, immerhin schafft er es gleich bei seinem Wimbledon-Debüt in den sogenannten «Last 8 Club».

In diesem finden sich sämtliche Wimbledon-Viertelfinalisten im Einzel, -Halbfinalisten im Doppel und -Finalisten im Mixed. Sie alle erhalten eine lebenslange Mitgliedschaft im Klub der letzten Acht. Darüber hinaus winkt jährlich ein Ground Ticket für die Anlage.

Sohn eines Pfarrers

Doch wer ist dieser Chris Eubanks? Aufgewachsen ist er in Atlanta, Georgia. Sein Vater, ehemaliger College-Tennis-Spieler, trainierte ihn bis zu seinem 13. Lebensjahr. Zudem war er als Baptistenpfarrer in seiner Heimat tätig.

«Das Lustige daran, das Kind eines Predigers zu sein, ist, dass man viele Sonntagsgottesdienste verpasst, wenn man am Wochenende an Turnieren spielt», sagt Eubanks über seinen Vater.

Seine Jugendjahre verbrachte Eubanks vor allem auf Hartplätzen und fühlt sich auf diesem Belag auch am wohlsten. Vor Kurzem bezeichnete er Rasen als die «dümmste Unterlage» für Tennis, nachdem er bei einem Challenger-Turnier bereits in der 2. Runde gescheitert war. Nach seinem Erfolg in London hat der Mann aus Atlanta seine Meinung über den unbeständigen Untergrund gerändert. «Im Moment ist der Rasen mein bester Freund», scherzte er gemäss SRF vor einigen Tagen.

Grösser als «der Grösste»

Er ist über zwei Meter gross und überragt damit die meisten seiner Konkurrenten. So auch die 1,85 Meter grosse Tennis-Legende Roger Federer (41). «Roger Federer hatte eine gewisse Eleganz und ein gewisses Flair», so Eubanks. Er hingegen besitzt einen sehr aggressiven Spielstil. Ob ihn dieser in seiner diesjährigen Grand-Slam-Saison in den Wimbledon-Halbfinal bringt, sehen wir am Mittwoch.

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