Das passierte bei Djokovics Gerichtsverhandlung
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Visum-Annullierung aufgehoben:Das passierte bei Djokovics Gerichtsverhandlung

Richter, Regierung, Anwälte
Sie entscheiden über das Schicksal von Djokovic

Eine Meinung? Haben im Wirrwarr um Novak Djokovic und seinem Versuch, nach Australien einzureisen, fast alle. Aber wer hat auch etwas zu sagen? Blick nennt die wichtigsten Figuren im Djokovic-Krimi.
Publiziert: 10.01.2022 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2022 um 10:52 Uhr
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Craig Tiley (r.) von Tennis Australia mit Novak Djokovic. Bekommt der Aussie-Open-Boss seinen grossen Star doch noch an den Start?
Foto: keystone-sda.ch

Der Richter: Anthony Kelly

Machte früh schon klar, dass in diesem Prozess «der Schwanz nicht mit dem Hund wedeln» werde, wie er es formulierte. Beide Seiten hatten auf ihn eingewirkt, den Gerichtstermin vorzuziehen (Djokovic) oder nach hinten zu schieben (Australien). Während dem ersten Teil der Verhandlung in der Nacht auf Montag fragte er in Bezug auf Djokovic: «Was hätte dieser Mann noch mehr tun können?» Sein Urteil: Das Einreiseverfahren sei von Seiten der australischen Grenzbehörden nicht korrekt abgelaufen, die Annullierung des Visums sei nicht korrekt abgelaufen, als man Djokovic nicht genügend Zeit einräumte, allfällige weitere Informationen zu beschaffen.

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Der Anwalt: Nick Wood

Der unerwartete Held im ganzen Schlamassel – zumindest Stand Montagmorgen Schweizer Zeit. Als einer von vier Djokovic-Anwälten sorgt er dafür, dass der Serbe vor Gericht gegen die australischen Behörden Recht bekommt. Arbeitete früher auch ehrenamtlich in Flüchtlingsfällen und boxte Djokovic mindestens fürs erste raus.

Der Premier: Scott Morrison

«Eine harte Woche für Morrison», titelt der TV-Sender ABC auf seiner Homepage – im vergangenen November. Harte Wochen gabs für den australischen Premierminister von der Liberal Party in letzter Zeit nämlich zur Genüge: Von Streitigkeiten im Kampf gegen Corona über Ärger innerhalb seiner der Koalition bis zum PR-Desaster, als er während der verheerenden Buschbrände im Dezember 2019 mit seiner Familie Ferien auf Hawaii machte. Sein Problem: Im Mai sind wieder Wahlen, er bräuchte dringend Erfolge. Wählte vielleicht auch darum letzte Woche markige Worte, als er im Fall Djokovic erklärte: «Regeln sind Regeln.» Stattdessen kriegt er von Ex-Premier Kevin Rudd (Labour) aufs Dach, der der Morrison-Regierung Verheerendes vorwirft: «Totale Inkompetenz!»

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Der Tennis-Boss: Craig Tiley

Noch einer, der angeschlagen aus der ganzen Nummer rauskommen wird. Aussie-Open-Organisator Tennis Australia, dessen Chef Tiley ist, und das die Behörden des Bundesstaates Victoria sorgten mit ihrer Auslegung der Ausnahmegenehmigungs-Regeln für mächtig Verwirrung. Selbst wenn Djokovic am Ende spielen darf – dieser Fall hätte eleganter gelöst werden müssen. Tiley hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert.

Die Innenministerin: Karen Andrews

Die Liberale hat ein Problem: Die Djokovic-Anwälte wiesen daraufhin, dass ihr der Tennisstar seine Ausnahmegenehmigung und zugehörige Dokumente bei der Online-Anmeldung zur Einreise nach Australien hochgeladen habe – ein Portal, das von Andrews' Departement für innere Angelegenheiten bewirtschaftet wird. Der Visa-Antrag wurde daraufhin gutgeheissen. Was ist da alles schiefgelaufen? Andrews wird sich erklären müssen.

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Der Immigrationsminister: Alex Hawke

An ihm hängt in diesen Tagen vieles: Obwohl das Djokovic-Visum vorerst wieder gültig ist, kann Hawke dem Zauber rasch ein Ende bereiten. Der Immigrationsminister hat die Möglichkeit, Djokovics Visum wieder einzuziehen. Ob er das tut? Das ist am Montagmittag Schweizer Zeit noch offen. Bevor in Australien Dienstag ist, werde nichts passieren, heisst es aus seinem Ministerium. Der Entscheid ist also vertagt.

In der Nacht auf Mittwoch (Schweizer Zeit) könnte im Einreise-Chaos um Novak Djokovic eine Entscheidung fallen. Mit unserem Ticker verpassen Sie nichts.

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