Bei den diesjährigen US-Open vom 28. August bis am 10. September wird Boris Becker (55) sein TV-Comeback im deutschen Fernseher als TV-Experte geben. Allerdings nicht beim Sender Eurosport, das bisher 25 Jahre lang die US-Open in die Wohnstuben ausstrahlte, sondern beim Streamingportal Sportdeutschland.TV, das sich seit diesem Jahr bis 2027 die Übertragungsrechte des Grand-Slam-Turniers gesichert hat.
Beckers Engagement beim neuen Rechtehalter wurde in einer Pressekonferenz im Hotel Le Méridien in München verkündet. Dort zeigte sich der US-Open- Sieger von 1989 offenkundig erfreut: «Es ist ein fantastisches Turnier. Wer jemals in New York war und die Night Session vor 25'000 Zuschauern erlebt hat – das werde ich nie vergessen.»
Wiedervereinigung alter Arbeitskollegen
In der Expertenrunde tritt er gemeinsam mit Moderator Matthias Stach (60) und Ex-Tennisspieler Mischa Zverev (35) auf. Beide sind ihm bereits aus Zeiten beim Sender Eurosport an der Seite gestanden.
Trotz seiner Vorfreude auf alte Gesichter und das Tennisturnier verlautet er aber klar, wie ernst er die Arbeit angeht: «Das ist über Stunden höchste Konzentration, da musst du die Nacht vorher früh schlafen und wenig reden, um die Stimme zu schonen. Es sieht deutlich einfacher aus, als es ist. Wir sind am Abend am Ende.»
Letztes Jahr noch im Gefängnis
Und gibt es Turnierfavoriten? Für Boris Becker ist klar, dass Carlo Alcaraz (20) und Iga Swiatek (22) die grössten Chancen auf einen Grand-Slam-Sieg haben. Doch auch seinem Landsmann Alexander Zverev (26) traut er einiges zu: «Ihm fällt das Tennis wieder deutlich leichter. Er hat das Talent und die Klasse, und grundsätzlich traue ich ihm einen Grand-Slam-Sieg bei den US Open zu.»
Vergangenes Jahr verfolgte Becker wegen Insolvenzstraftaten die US-Open noch aus dem Gefängnis, wobei er im Dezember 2022 nach sieben Monaten in Haft auf freien Fuss kam. Jetzt ist Becker zurück und hautnah dabei.