Die Enttäuschung ist gross bei Belinda Bencic. Sie egalisiert ihr bestes Ergebnis bei den French Open und hat die Chance, erstmals die zweite Woche zu erreichen. Doch der Krimi gegen Leylah Fernandez nimmt das schlechtere Ende für die Ostschweizerin (5:7, 6:3, 5:7). Im Anschluss kann sie bei den Interviews ihre Tränen nicht zurückhalten.
Im Anschluss des TV-Interviews braucht Bencic einen Moment, um sich wieder zu sammeln. Ihr Manager nimmt sie zur Seite und tröstet die 24-Jährige. Wenige Minuten später kann sie den kleinen Interviewmarathon fortführen.
Mehr Erwartungen auf Sand gehabt
«Es ist extrem bitter. Ich habe bis zum Schluss gekämpft. Das kann ich mir nicht vorwerfen. Ich hätte aber einige Sachen besser machen können», sagt Bencic. In vergangenen Jahren sind ihre Erwartungen auf dieser Unterlage nicht so gross. Doch der Titel von Charleston und der Achtelfinal von Madrid haben Hoffnungen geschürt.
Trotz einer starken Sandsaison geht Bencic hart mit sich ins Gericht. Im SRF-Interview stellt sie die Sinnfrage in den Raum, ob man gut genug ist, weil es bei einem Grand Slam wieder nicht geklappt habe.
Bei den Australian Open und in Wimbledon hats bisher für den Achtelfinal gereicht, bei den US Open ist sie je einmal bis in den Viertel- und Halbfinal vorgestossen. Stellt man die Goldmedaille von Tokio gegenüber wirkt die Major-Ausbeute überschaubar.
Achterbahn-Partie gegen Fernandez
Gegen Fernandez beginnt die Olympiasiegerin etwas langsam, die ersten drei Games gehen an die Kanadierin. Doch Bencic kann das Momentum auf ihre Seite bringen, lässt aber zwei Satzbälle liegen. Nachdem sie den zweiten Satz für sich entscheiden kann, läuft der Entscheidungssatz vom Resultat und Spielverlauf ähnlich. Zwar ist es die Ostschweizerin, die besser reinfindet, doch sie lässt sich in der Folge den Schneid abkaufen.
«Ich habe es aus den Händen gegeben. Es ist Tennis, aber es tut weh, dass es ein Grand Slam ist und ich nicht weitergekommen bin. Ich wollte hier wirklich, wirklich gut spielen. Vielleicht wirds in zwei, drei Tagen besser.» Dann wird ihr Blick zum Rasen schweifen. Neue Unterlage, neues Glück.