Einen guten Zeitpunkt für eine Verletzung gibt es eigentlich nie. Für Jil Teichmann (WTA 24) kam die Blessur aber zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nach ihrem sensationellen Halbfinal-Einzug im Masters-Turnier von Madrid wurde ihr Lauf beim Rom-1000er im Viertelfinal gebremst – so kurz vor den French Open. Doch für die Seeländerin gibts gute Nachrichten.
Gegen Daria Kassatkina (WTA 20) musste Teichmann im zweiten Satz mit einem bandagierten Oberschenkel aufgeben. Die Adduktoren hatte es erwischt. «Als ich im letzten Match spürte, dass der Muskel immer mehr Probleme brachte, wusste ich, dass es an diesem Tag nicht reichen würde», sagt sie gegenüber Blick.
Sie ist gleich weiter nach Paris gezogen, denn die Zeit bis zu Roland Garros ist knapp. Physio, Arztbesuche, Training – sie tut alles, um beim zweiten Grand Slam der Saison dabei zu sein.
«In Rom mit schwerem Herzen abgebrochen»
Im letzten Jahr musste sie noch verletzt passen. Dieses Jahr sollte sich das Schicksal nicht wiederholen, weshalb sie in Rom die Reissleine zog. «Ich kenne meinen Körper mittlerweile sehr gut und weiss, wenn es keinen Sinn mehr macht, einfach weiterzuspielen. Darum habe ich in Rom mit schwerem Herzen abgebrochen. Dafür reicht es jetzt für Roland Garros.»
Sie fühle sich bereits wieder gut und erholt. Bislang ist Teichmann bei den French Open nicht über die erste Runde hinausgekommen. Auch der Start in die Saison 2022 war eher verhalten. Oft war in den ersten beiden Durchgängen das Turnier für sie bereits vorüber.
Doch dank ihren zuletzt starken Leistungen schnuppert sie bereits an der Top 20 der Weltrangliste. Mit Platz 24 hat sie ihr bisheriges Karrierehoch erreicht. «Es ist ein schönes Gefühl und die Bestätigung, dass das ganze Team einiges richtig macht.»
Sollte sie weiter an ihre Masters-Leistungen anknüpfen, könnte sie eine Kandidatin für die zweite Woche in Paris werden. Teichmann selbst möchte einfach «viele Matches spielen. Einen nach dem anderen.»