Dank Pesto-Burrata hoch hinaus
Mit diesem Geheim-Rezept gewinnt Johan Nikles plötzlich

Der 25-jährige Genfer holt am Dienstag vor heimischem Publikum bei den Geneva Open den ersten Sieg seiner Karriere auf der ATP-Tour. Jetzt will der abergläubische Romand sein Menü nicht mehr ändern.
Publiziert: 17.05.2022 um 22:19 Uhr
Johan Nikles gelingt am Dienstag in Genf vor den Augen seiner Familie ein Kunststück: Er wehrt sechs Matchbälle ab und gewinnt schliesslich.
Foto: Bastien Gallay/freshfocus
Ugo Curty

Johan Nikles wird sich sein ganzes Leben lang an diesen Sieg erinnern. Es ist sein erster auf der ATP-Tour.

Vor heimischem Publikum besiegt der 25-jährige Genfer am Dienstag seinen Landsmann Leandro Riedi (ATP 237), nach mehr als 210 Minuten Spielzeit und sechs abgewehrten Matchbällen (5:7 7:6 7:5). «Das ist der schönste Moment meiner Karriere», so Nikles in der anschliessenden Pressekonferenz.

Ein kulinarischer Aberglaube

Aber wie lässt sich dieser späte Durchbruch in der Liga der Grossen erklären? Noch nie zuvor hat es Nikles geschafft, sich auf dieser Ebene für das Hauptfeld zu qualifizieren. «Jeder geht seinen eigenen Weg», meint er. «Ich schaffe es mit 25 Jahren, andere wie Alcaraz schaffen es viel früher. Solange es mir Spass macht, werde ich weitermachen.»

Er sei ein bisschen abergläubisch und ein wenig verspielt, gibt Johan Nikles dann doch noch zu. «Ich habe am Abend vor meinem ersten Spiel in der Qualifikation mit Freunden gegessen. Ich hatte Nudeln mit Pesto-Burrata und gewann. Das habe ich nach der zweiten Runde und auch am Montag wieder getan. Jetzt werde ich mein Menü nicht mehr ändern.» Er hat den Witz sogar so weit getrieben, dass er einen Hashtag in den sozialen Netzwerken gepostet hat (#patespestoburrata).

«Für die Figur gibts vielleicht besseres, aber wenn es funktioniert...», witzelt Nikles.

Jetzt schläft Nikles im Palast

Etwas Gutes hat der plötzliche Erfolg schon jetzt: Seine gute Leistung hat es Nikles ermöglicht, vom für Qualifikanten reservierten Drei-Sterne-Hotel in den Palast der Stars zu wechseln. «Es ist trotzdem ein schöneres Zimmer», lacht er.

Der Genfer wird erneut auf dem Center Court erwartet, um am Mittwochnachmittag den Niederländer Tallon Griekspoor herauszufordern. Die Nummer 64 der Weltrangliste wird ein Gegner von einem anderen Kaliber sein. «Ich werde ein ganz grosses Spiel abliefern müssen, um ihn zu schlagen.»

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