Novak Djokovic besiegt den US-Amerikaner bosnischer Herkunft, Aleksandar Kovacevic, in drei Sätzen (6:3, 6:2, 7:6 (7:1)) und steht in der zweiten Runde an den French Open. Das Startrundenspiel gibt keinen grossen Anlass für Diskussionen, eine Aktion von Djokovic nach Spielschluss hingegen schon.
Der 22-malige Grand-Slam-Sieger äussert sich in Form eines politischen Statements. Auf eine Kamera-Linse schreibt er: «Kosovo ist das Herz Serbiens – hört auf mit der Gewalt.» Der Serbe spielt damit auf den Kosovo-Konflikt an. Am Montag wurden bei Zusammenstössen im serbisch bewohnten Norden des Kosovos zahlreiche Soldaten der Nato-geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt.
Djokovic reagiert auf Kritik
Im Internet wurden die Aussagen unterschiedlich aufgenommen. Einige unterstützen die Position, andere prangern an, dass es sich um eine Provokation handeln könnte – und fordern die Disqualifikation aufgrund von Propaganda.
Nach der Kritik äusserte sich wenig später auch Djokovic, dessen Vater im Kosovo geboren wurde, gegenüber serbischen Journalisten. «Ich bin kein Politiker und habe auch keine bösen Absichten. Ich weiss, es ist heikel. Es tut mir einfach weh, was passiert.»
In der Tat handelt es sich um ein heikles Statement von Djokovic. Denn: Gemäss «L'Équipe» sind politische und religiöse Botschaften bei Roland Garros nicht erlaubt.
Die Turnier-Direktion hat sich bisher noch nicht zur Sache geäussert. Ob dem 22-fachen Grand-Slam-Champion eine Strafe droht? Djokovic: «Ich weiss nicht. Ich würde es auf jeden Fall wieder tun.» (par)