«Das ist einfach nur erbärmlich. Die WTA steht damit ziemlich allein da!» Die 18-malige Grand-Slam-Siegerin Martina Navratilova (65) verschafft ihrem Ärger auf Twitter Luft. Was bringt die Tennis-Legende derart in Rage? Für einmal ist es nicht der Fall Djokovic, der die Gemüter erhitzt, sondern die Geschichte rund um die verschwundene chinesische Tennisspielerin Peng Shuai (36).
Die frühere Doppel-Weltranglistenerste äusserte sich im November in einem nur kurz zugänglichen Beitrag im chinesischen Kurznachrichtendienst «Weibo» zu ihrem Verhältnis mit Chinas Ex-Vizepremierminister Zhang Gaoli. Dieser soll sich mindestens einmal zum Sex genötigt habe. Als die Tennisspielerin plötzlich von der Bildfläche verschwand, löste dies heftige Proteste aus. Weiterhin ist nicht vollständig geklärt, was mit Peng Shuaj geschehen ist. Verschiedenste Lebenszeichen machen jedoch Hoffnung.
«Ich finde das sehr, sehr feige»
Ein Video rückt nun die Veranstalter der Australian Open in ein zwiespältiges Licht. Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie Sicherheitskräfte Zuschauer mit T-Shirts auf denen zu lesen ist: «Wo ist Peng Shuai?» den Einlass verweigern. Die Verantwortlichen des Grand-Slam-Turniers verteidigen sich: «Unsere Eintrittsbedingungen erlauben keine Kleidung, Banner oder Schilder, die kommerziell oder politisch sind», sagt ein Sprecher von Tennis Australia.
Navratilova hat dafür nur ein Kopfschütteln übrig: «Ich finde das sehr, sehr feige», weiter erklärt die Tschechin: «Ich denke, sie liegen damit falsch. Das ist kein politisches Statement, sondern ein Statement zu den Menschenrechten.» (nab)