Was war das für ein Theater bei den Australian Open!
Nach den Spielen in der dritten und vierten Runde des Turniers klagt Novak Djokovic (33) jeweils über starke Schmerzen und eine Verletzung, die ihn beeinträchtigt. Gar ein Turnier-Abbruch steht im Raum – kritische Stimmen werfen dem Serben Simulation vor. Bei einer Muskelverletzung sei Spielen auf dem Niveau gar nicht möglich.
Doch wie schafft es der Serbe dann, Gegner für Gegner auszuschalten und am Ende gar seinen 18. Grand Slam Titel zu gewinnen? Die Antwort liefert er nach dem Finale gleich selbst: «Uli, ein ganz besonderes Dankeschön an dich. Vielen Dank, dass du mir die Gelegenheit zum Spielen gegeben hast», wendet er sich an seinen Physiotherapeuten Ulises Badio. Der legt darauf die Hand aufs Herz – ein Gänsehaut-Moment.
«24 von 24 Stunden am Tag bin ich bereit, das ist mein Dienstplan»
Doch wer ist dieser Ulises Badio überhaupt? Vor rund 4 Jahren kommt es zu einem ersten Treffen zwischen Djokovic und dem 41-jährigen Argentinier. Badio arbeitete damals als Physio bei den ATP Masters von Rom – die Chemie zwischen den beiden stimmt, Djokovic verpflichtet den Argentinier danach fest für sein Team. Und dieser bringt sich direkt und mit vollem Elan ein. 2017 wird er von einer argentinischen Zeitung interviewt und erklärt dort: «24 von 24 Stunden am Tag bin ich bereit, das ist mein Dienstplan.»
Djokovic profitiert vor allem bei den Australian Open extrem davon. Laut Medienberichten lässt der Serbe mehrere Trainingseinheiten aus, um sich von Badio gesundzupflegen lassen. Der Argentinier hat seinen Abschluss an der Universität im argentinischen Cordoba in Physiotherapie und Kinesiologie gemacht und verfolgt seitdem einen speziellen Ansatz. Der 41-Jährige ist spezialisiert auf traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur. Zudem legt er einen Schwerpunkt auf die Chiropraktik und die Behandlung von Schulter- und Handverletzungen.
Djokovic muss nun erstmal kürzer treten
Damit liegt er offenbar auf einer Wellenlänge mit Djokovic – und pflegt ihn so quasi zum Sieg in Melbourne. Denn nach dem Turnier ist klar: Der «Djoker» muss vorerst pausieren. Eine MRT-Untersuchung hat ergeben, dass sich die Bauchmuskel-Verletzung weiter verschlimmert hat. Durch die Belastung hat sich laut Djokovic dort ein 25 Millimeter langer Riss gebildet. Keine dramatische Verletzung, trotzdem muss der Champion nun erst mal kürzertreten – medizinisch befindet sich der Serbe bei Ulises Badio ja in guten Händen. (rij)