Novak Djokovic gegen Rafael Nadal – das wäre der Traumfinal am Masters-1000-Turnier in Rom gewesen! Aber der ist geplatzt. Weltnummer 2 Nadal (ATP 2) fliegt schon im Viertelfinal gegen Diego Schwartzman (28, ATP 15) 2:6, 5:7 raus. Der Sandplatz-König verpasst mit seiner ersten Niederlage im zehnten Match gegen den Argentinier nicht nur seinen zehnten Titel im «Foro Italico». Er verhaut auch die letzte Generalprobe für die am nächsten Wochenende startenden French Open, wo er unter riesigem Erwartungsdruck als Favorit antreten soll.
Eine nur suboptimale Standortbestimmung vor Paris. Aber Nadal sucht keine Ausreden. Die Bedingungen seien zwar extrem feucht gewesen, was die Bälle schwer gemacht und ihn daran gehindert habe, Schartzman zurückzuhalten. «Aber in diesem speziellen, unvorhersehbaren Jahr sollte man keine Entschuldigungen suchen», sagt der Mallorquiner gestern bei der mitternachtlichen, virtuellen Pressekonferenz.
Acht Fehler in Folge zu Beginn der Partie, drei verlorene Service-Games im ersten Satz – so könne man halt kein schwieriges Match gewinnen. «Es war gar nicht meine Nacht, und er war grossartig. Es ist der Moment zu akzeptieren, dass ich nicht gut spielte. Ich muss mit meinem Team nun herausfinden, woran es lag.»
Jetzt kommen die French Open
Viel Zeit bleibt ihm nicht dazu. Nadal reist nach Hause und will dort an seinen Schwächen feilen. Er verspricht: «Ich weiss, wie ich das machen kann, werde mit der richtigen Einstellung trainieren und versuchen, für Paris parat zu sein.»
Mental will er die Rom-Pleite auch nicht überbewerten. «Es war mein erstes Turnier nach so langer Zeit ohne Wettkampf. Wenigstens habe ich drei Matches gespielt – in zweien machte ich meinen Job und ich habe bis zum Schluss gekämpft.»
Schwartzman trifft im Halbfinal heute Abend auf den Kanadier Denis Shapovalov (21, ATP 14). Ob der Sieger dieser Partie im Final (bei dem übrigens eine limitierte Anzahl Zuschauer zugelassen ist) auf Djokovic treffen wird, entscheidet sich bereits am Nachmittag. Die serbische Weltnummer 1 trifft um 14 Uhr auf den 21-jährigen Überraschungs-Halbfinalisten Casper Ruud (No, ATP 34).