Das Pech klebte ihm sprichwörtlich an den Sohlen. Kilian Feldbausch (17) hat ein ebenso unglücklicher wie kurioser Materialfehler das ganze Frühjahr gekostet. Das Tennis-Talent aus Genf, bei dem nach dem Junioren-Turnier der Australian Open (Viertelfinal) ein Ermüdungsbruch im Fuss diagnostiziert wurde, hat sich auf seinem Comeback-Weg direkt noch einen Bruch zugezogen. Der Grund: Ihm wurden falsche Schuheinlagen verschrieben. Jetzt droht er gar die Junioren-French-Open zu verpassen.
«Seine erste Verletzung war eigentlich gut verheilt. Doch dann spürte er mit den Einlagen plötzlich Schmerzen, konnte irgendwann kaum mehr laufen. Da haben wir herausgefunden, dass er erneut am rechten Fuss einen Bruch erlitten hat – einfach an einer anderen Stelle», erklärt Michael Feldbausch (55), Kilians Vater und Manager. Wegen der falschen Einlagen sei zu viel Druck auf den Fuss ausgeübt worden.
Die bittere Konsequenz: Die Nachwuchshoffnung, die im Vorjahr in den Junioren-Grand-Slams einmal den Halbfinal (Melbourne) und zweimal den Viertelfinal (Wimbledon und US Open) erreicht hat, stand in diesem Frühling kaum auf dem Platz. «Das war sehr frustrierend für mich», sagt der Romand, der an den French Open im Juni eigentlich um den Titel hätte mitkämpfen wollen – und überhaupt die nächsten grossen Schritte in seiner Karriere geplant hatte.
Dank Monfils zum Spezialisten in Paris
Neu kümmert sich Sven Swinnen (42), der bis im März noch Dominic Stricker (20) trainierte, um Feldbausch. Daneben wird er nach wie vor von seiner Mutter Cathy Caverzasio (50), die es als Profi-Spielerin bis zur Weltnummer 34 schaffte, betreut. Vater Michael (einst ATP 702) arbeitet ebenfalls noch als Tennislehrer, übernimmt im Team Feldbausch aber vor allem organisatorische Dinge.
Über Kontakte, zu denen auch der frühere Top-10-Spieler Gaël Monfils (36) gehört, hat die Familie zuletzt einen Termin bei einem Spezialisten in Paris eingefädelt, der Feldbausch mit neuen, richtigen Einlagen versorgen soll.
Nun hofft das Top-Talent (aktuell ATP 917), so schnell wie möglich wieder Turniere bestreiten zu können. Eine definitive Entscheidung für Roland Garros – der Junioren-Bewerb beginnt am 4. Juni – ist noch nicht gefallen. «Aber es wird sehr eng», so Feldbausch. Immerhin: Der Teenie nutzte die tennislose Zeit, um an Kraft im Oberkörper dazuzugewinnen. Und er sagt mit etwas Galgenhumor: «Ich kann mittlerweile wenigstens wieder normal laufen.»