Madison Keys sorgt für die Überraschung im Halbfinal des Australian Opens. Die bald 30-jährige Amerikanerin schlägt Iga Swiatek und trifft in ihrem zweiten Grand-Slam-Final auf die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka.
Das erwartete Finalduell zwischen der Nummer 1 und der Nummer 2 der Weltrangliste llässt Keys platzen. Die US-Amerikanerin schafft zehn Jahre nach ihrem ersten Halbfinal in Melbourne beim zweiten Versuch den Einzug in den Final. In einem von vielen Fehlern geprägten Match überzeugt Keys mit ihrem Kampfgeist. Schon im ersten Satz macht sie einen 2:5-Rückstand wett und profitiert später von den zahlreichen Schwächephasen von Swiatek.
Die polnische Nummer 2 der Welt ist ohne Satzverlust in den Halbfinal gestürmt, zeigt sich an der Pforte zu ihrem ersten Endspiel in Melbourne aber fragil. Im zweiten Satz ist sie komplett von der Rolle und im Entscheidungssatz alles andere als souverän. Sie tut sich schwer, ihre Chancen zu nutzen. Das späte Break zum 6:5 gibt sie nach vergebenem Matchball wieder her, und im Super-Tiebreak verliert sie die letzten drei Ballwechsel.
Nach 2 Stunden und 35 Minuten verwertet Keys ihren ersten Matchball. Am Samstag bestreitet sie als noch klarere Aussenseiterin ihren zweiten Final auf Grand-Slam-Stufe. Den ersten verlor sie 2017 am US Open gegen ihre Landsfrau Sloane Stephens 3:6, 0:6.
Sabalenka bezwingt gute Freundin
Aryna Sabalenka greift am Samstag dagegen nach ihrem dritten Australian-Open-Titel in Folge. Die Weltranglistenerste setzt sich im ersten Halbfinal gegen die Spanierin Paula Badosa mit 6:4, 6:2 durch.
Sabalenka ist in Australien seit Anfang 2023 eine Klasse für sich. Die 26-jährige Belarussin kassierte Down Under in den letzten sechs Turnieren nur eine Niederlage. An den Australian Open kommt sie am Donnerstag gegen ihre gute Freundin Badosa, die Nummer 12 der Welt, zum 20. Erfolg in Serie. Am Samstag spielt sie entweder gegen die polnische WTA-Zweite Iga Swiatek oder die Amerikanerin Madison Keys um ihren vierten Major-Titel.
Im Halbfinal gerät Sabalenka nie gefährlich in Bedrängnis. Den heikelsten Moment hat sie in der Startphase zu überstehen, als Badosa die intensiven Ballwechsel offen gestaltet. Die Spanierin hat bei eigenem Service drei Möglichkeiten am Stück, um auf 3:0 zu stellen, muss aber ihre Gegnerin wieder herankommen lassen. Danach ist sie machtlos, speziell bei Service Sabalenka. Ihr gelingen nach dem vielversprechenden Start nur noch zehn Punkte als Returnspielerin.
Sabalenka verspricht Badosa Shoppingtour
Trotz der Niederlage kann Badosa mit dem Turnier in Melbourne zufrieden sein. Die in New York geborene 27-Jährige musste wegen Rückenproblemen noch vor einem Jahr um die Fortsetzung ihrer Karriere bangen. Seit Mitte der letzten Saison geht es für die einstige Nummer 2 des WTA-Rankings wieder aufwärts. In Australien erreichte sie zum ersten Mal überhaupt einen Major-Halbfinal.
«Ich bin sicher, sie hasst mich für die nächsten Stunden, den ganzen Tag. Das ist okay, ich halte das aus», sagt Sabalenka unmittelbar nach dem Sieg gegen ihre Freundin: «Wenn sie das sieht: Ich verspreche, dass wir shoppen gehen, und ich bezahle für alles, was sie will.» Später schränkt sie dann ein: «Ich werde ein Limit setzen, denn sie kann verrückt sein.»