Seit über einem Jahr hat Roger Federer (40) keine Tennis-Partie auf der Tour absolviert. Am Montag ist der erfolgreichste Schweizer Spieler der Geschichte sogar aus der ATP-Weltrangliste geflogen. Damit ist eine fast 25-jährige Ära zu Ende gegangen.
Federer schuftet derzeit immer noch an seinem Comeback. Im September will er nach seiner langwierigen Knieverletzung beim Laver Cup in London zurückkehren. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass er inzwischen anders auf seinen Sport schaut als auch schon. «Tennis ist ein Teil von mir, aber nicht meine ganze Identität», sagt er in einem Interview mit dem holländischen «Algemeen Dagblad».
«Tennisroutine war manchmal übertrieben»
Federer spricht darin offen über ein mögliches Karriereende. «Ich weiss, dass eine professionelle Karriere nicht ewig dauern kann und das ist in Ordnung. Wenn du nicht mehr konkurrenzfähig bist, dann ist es besser aufzuhören. Ich glaube nicht, dass ich das Tennis brauche», gibt er zu.
Während der langen Verletzungspause habe Federer die neu gewonnene Freiheit schätzen gelernt. «Die Tennisroutine war manchmal übertrieben. Vor allem, weil man das auch für die Kinder organisieren musste. Es ist schön, jetzt eine Pause davon zu haben», verrät er. «Ich freue mich über die kleinen Dinge, wenn mein Sohn zum Beispiel etwas richtig macht und meine Tochter mit einer guten Note nach Hause kommt.»
Federer fühlt sich aber noch immer als Spieler. «Es hat sich für mich sehr seltsam angefühlt dieses Jahr Wimbledon nicht zu spielen und es im Fernsehen zu sehen.» Ganz abgeschlossen mit dem Tennis hat der Maestro definitiv noch nicht. (cef)