Auf einen Blick
- Kyrgios kritisiert Sinner scharf wegen Dopingvorwürfen und erntet Gegenwind
- Expertin überrascht provokante Aussagen nicht
- Fans fordern ATP zum Handeln auf gegen Kyrgios' Hassreden
Dass Nick Kyrgios (29) den Dopingfall um Jannik Sinner (23) kritisch beäugt, hat er in den letzten Wochen bei diversen Gelegenheiten kundgetan. Zuletzt machte der Australier der Weltnummer eins eine direkte Kampfansage: «Wenn ich gegen ihn spielen würde, würde ich jede Person im Publikum dazu bringen, sich gegen ihn zu stellen. Ich würde jeglichen Respekt zum Fenster hinauswerfen.»
Mit dieser Aussage hat der Wimbledonfinalist von 2022 endgültig den Vogel abgeschossen, wie zahlreiche Fans und Experten finden. «Zuletzt hat er einige schlechte Kommentare von sich gegeben», sagt etwa die italienische Tennisspielerin Sara Errani (37), die sich eigentlich als Fan von Kyrgios bezeichnet.
Auch Marion Bartoli (40, Wimbledon-Siegerin 2013) übt beim französischen Rundfunksender RMC Kritik: «Es überrascht mich nicht, weil Kyrgios nur von Aussagen lebt, von denen eine provokanter ist als die andere. Wir haben es satt.» Sollte es irgendwann zu einem Direktduell kommen, «steht auf der einen Seite immer noch die Nummer eins der Welt, die in diesem Jahr zwei Grand-Slam-Titel gewonnen hat, und auf der anderen Seite ein Nick Kyrgios, der seit Juni 2023 kein Ernstkampf mehr bestritten hat».
Fans richten Brandbrief an ATP
Eine Gruppe von Fans geht sogar so weit, dass sie in einem offiziellen Brief, die ATP zum Handeln auffordert: «Hiermit fordern Sportsleute, die Tennis verfolgen und lieben, die ATP auf, formell und substanziell zu den ständigen Angriffen, Verleumdungen und Hassreden von Herrn Nick Kyrgios gegen einige seiner Kollegen Stellung zu nehmen.»
Man sei «empört und besorgt über die bösartigen Äusserungen» von Kyrgios, insbesondere weil man aus der Vergangenheit wisse, was solche Aussagen bei hasserfüllten Fans bewirken können. Im Brief wird ausserdem auf Artikel 8.03 des ATP-Kodex verwiesen, der öffentliche Angriffe auf Spieler, Sponsoren, Turniere oder Schiedsrichter untersagen.
Die Fans fordern eine Stellungnahme: «Die ATP hat eine klare Verantwortung gegenüber den Spielern und vor allem gegenüber dem Publikum. Denkt daran, handelt verantwortungsvoll und schützt die Prinzipien des Anstandes, die ihr repräsentiert.» Dass die ATP tatsächlich gegen Kyrgios' Äusserungen vorgeht, ist jedoch zu bezweifeln.